Ruhig und leise stehen, liegen oder hängen sie in Zimmer, Küche, Kabinett, in Garage und Keller. Niemandem tun sie etwas zu Leide. Keiner hat Angst vor ihnen. Nur bei der nächsten Strom-, Gas- oder Heizkostenrechnung werden sie sichtbar – die Energieverbrauchsgeräte.

Was ist da bloß passiert? Wie sind die Kosten zu erklären? Ein Rundgang durch eine durchschnittliche Wohnung zeigt auf, wo Energie einzusparen ist, was den Stromverbrauch treibt und wie letztendlich auch die Energie-Rechnung auf das Notwendigste minimiert werden kann.

Foto: photodisc

Bild nicht mehr verfügbar.

Wenn's draußen stürmt und schneit, sind die eigenen vier Wände der kuschelige Rückzugsort für viele. Schlüssel umdrehen, Türe öffnen und rein in die wohlige Wärme. Gerade beim Heizen wird aber oft sehr viel Geld „verbrannt“: Eine gute Gebäude-Dämmung ist die Grundvoraussetzung für die effiziente Beheizung eines Hauses. Bei einer Mietwohnung hat man aber meistens kaum Einfluss darauf.

Deswegen gilt es, einige Punkte zu beachten: Thermostate, am besten in jedem Zimmer, ermöglichen die optimale Temperatur für das jeweilige Zimmer. Schließlich mag man es zum Schlafen etwas kühler als zum Fernsehen. Grundsätzlich gilt: Pro Grad weniger Raumtemperatur können bis zu sechs Prozent an Energie gespart werden. Heizungen sollten aber nie ganz abgestellt werden. Eine konstante Durchschnittstemperatur ist kostensparender als ständiges Aufheizen und Auskühlen.

Foto: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Heizkörper können nur dann ihre Arbeit leisten, wenn sie nicht mit Kästen, Sofas oder dekorativen Vorhangstoffen verstellt bzw. verhängt werden. Außerdem sollten sie immer wieder entlüftet werden: Zu viel Luft in der Leitung kann bis zu 15 Prozent mehr Energie kosten. Und da gerade in der Heizsaison Raumluft oft nicht besonders gut ist, ist das richtige Lüften wichtig: Querlüften ist angesagt, am besten mit zwei sich gegenüberliegenden Fenstern.

Nicht zu empfehlen sind hingegen gekippte Fenster im Winter: Stoßlüften bringt mehr und kostet weniger Energie. Undichte Fenster ersetzen ein adäquates Lüften jedenfalls nicht.

Foto: AP

Bild nicht mehr verfügbar.

Wer kennt es nicht: Nach und nach gleicht das Wohnzimmer einem Best-of-Elektronikfachhandel: Fernseher, DVD-Player, die eine oder andere Spielekonsole, Radiogeräte, vielleicht auch noch anständige Lautsprecher, PC, Laptops, Handys: Über zehn Prozent des Haushalts-Stromverbrauchs gehen mittlerweile schon auf das Konto der modernen Heim-Elektronik.

Viele Geräte sind ständig – das heißt auch ungenutzt – in Betrieb, haben teilweise gar keinen Ausschalt-Knopf mehr. Stichwort: Standby – immer bereit, immer am Netz, immer mit Saft. Und das kostet: Je nach Ausstattung können so bis zu 50 Euro gespart werden, wenn man seiner eigenen „Entertainment-Abteilung“ den Saft völlig abdreht, sofern sie nicht gebraucht wird. Eine abschaltbare Steckdosenleiste ist da sehr zu empfehlen.

Foto: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Ohne Computer geht heute fast gar nichts mehr, ein Recht auf Pause hat aber auch er. Und mit diesem Recht ist ein Sparpotenzial von bis zu 200 Kilowattstunden pro Jahr verbunden. Denn: In einem durchschnittlichen Computerleben entfallen nur 30 Prozent des Energiebedarfs auf jene Zeit, während der fleißig gearbeitet wird.

Die restlichen 70 Prozent verbraucht der PC im Standby-Modus! Schon ab einer Arbeitspause von nur einer halben Stunde lohnt es sich also, das Gerät abzuschalten. Grundsätzlich verbrauchen Notebooks weniger Energie als ein Stand-PC, denn nur der Bildschirm allein verschlingt mehr als doppelt so viel Strom wie ein Stand-PC. Der Bildschirmschoner ist zwar eine nette Erfindung, einsparen kann man damit aber nur fünf bis zehn Prozent. Abschalten lautet also auch hier die Devise, genauso wie bei Drucker, Scanner und Co. Und: Flachbildschirme sind wesentlich sparsamer als "normale".

Foto: AP

Bild nicht mehr verfügbar.

Beim Fernseher stimmt diese Faustregel weniger. Tipp: Beim Kauf unbedingt auf den Stromverbrauch achten. Neu und modern heißt leider längst nicht unbedingt sparsam. Je größer ein TV-Bildschirm ist, desto höher ist auch sein Verbrauch.

Auch wenn moderne und superstylishe Flatscreens deutlich weniger Strom verbrauchen können als die guten alten Röhren, kann ein Top-Plasmabildschirm schon mal den siebenfachen Verbrauch eines herkömmlichen Röhrengerätes aufweisen. Deswegen: Augen auf beim Gerätekauf.

Foto: AP

Bild nicht mehr verfügbar.

Je schlechter die Augen, desto mehr Licht braucht der Mensch, heißt es. Vor dem Schlafen im Bett noch ein paar Seiten lesen: Aber bitte nicht mit Festbeleuchtung in der ganzen Wohnung: Wo kein Licht gebraucht wird, sollte es tunlichst auch nicht brennen. Über 30 Euro sind da teilweise an Einsparpotenzial pro Jahr drin.

Auch Bewegungsmelder können bei der effizienten Lichtgestaltung helfen. Und Farbenmuffel sind besser dran: Eine glatte weiße Wand wirft bis zu 80 Prozent des Lichts zurück, eine dunkelgrüne Wand reflektiert nur mehr 15 Prozent. Dunkle Vorhänge, Gardinen und Stores schlucken bis zu 50 Prozent des Lichtes. Überhaupt ist das Thema Licht und Lampen gerade in letzter Zeit in aller Munde: Energiesparlampen halten Einzug in unsere Haushalte. Zu Recht: Sie haben eine längere Lebensdauer und verbrauchen weniger Energie.

Foto: Reuters

Bild nicht mehr verfügbar.

In der Küche geht's mitunter heiß her. Und genau da geht dann leider viel an Energie „in Dampf“ auf: Wer regelmäßig kocht, verbraucht rund ein Viertel des gesamten Haushalt-Stromverbrauchs dafür.

Die effektivste Art, Kosten zu sparen, ist der gezielte Einsatz von effizienten Küchengeräten: Gute Töpfe sind das A und O. „Tanzende" Töpfe leiten die Wärme schlecht, und auch solche, die nicht genau auf die Herdplatte passen, sind Energiefresser. Jeder Zentimeter Unterschied braucht 20 bis 30 Prozent mehr Energie.

Foto: AP

Bild nicht mehr verfügbar.

Wer seinem Topf den dazugehörigen Deckel immer drauflegt, kann bis zu 30 Euro im Jahr sparen. Und Kochstellen sollten immer erst eingeschaltet werden, wenn ein Topf draufsteht, und auch mit der Restwärme einer Kochplatte kann man noch einiges zaubern.

Das Backrohr hat eine „große Klappe“, und auch hier entweicht jede Menge Wärme und damit bares Geld: Dreimal öffnen während einer Stunde Backen erhöht den Stromverbrauch um cirka zehn Prozent. Ober- und Unterhitze kosten mehr als Heißluft, da bei Heißluft eine weniger hohe Temperatur benötigt wird. Aber auch die Kleingeräte in der Küche können beim Sparen helfen: Toaster, Eierkocher oder Wasserkocher verbrauchen weniger Strom als der Herd und sparen gleichzeitig Zeit.

Foto: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Auch das Aus-dem-Kühlschrank-Jausnen sollte man sich tunlichst verkneifen: Nicht nur, dass es mitunter schlecht für die Linie ist. Je länger die Türe zum eiskalten Schlaraffenland offen ist, desto mehr Energie entfleucht.

Und bei kaum einem anderen Haushaltsgerät zahlt sich die Neuanschaffung aus energietechnischen Überlegungen mehr aus als beim Kühlschrank. Ein moderner A++-Kühlschrank kostet im Monat nur mehr 1,5 bis 3,0 Euro. Die höheren Anschaffungskosten rechnen sich also über die Energieersparnis. Die ideale Temperatur im Kühlschrank beträgt übrigens +5 bis +7° C, jene im Gefrierschrank und in der Gefriertruhe -18° C. Mit jedem Grad kälter steigt der Stromverbrauch: Bei +2º C benötigt ein Kühlschrank bereits über 30 Prozent mehr Strom.

Foto: APA

Die guten Neuigkeiten für alle Spül-Muffel: Ein effizienter Geschirrspüler ist wesentlich sparsamer als das mühsame Abwaschen per Hand. Eine voll beladene Geschirrspülmaschine benötigt für cirka 140 Geschirrteile nur mehr 11 Liter Wasser und knapp über eine kWh Strom. Mit Handwäsche ist das kaum zu schaffen.

Foto: derstandard.at

Bild nicht mehr verfügbar.

Was haben Küche und Bad gemeinsam? Wasser fließt. Und das leider viel zu oft, auch wenn es nicht gebraucht wird. Steter Tropfen höhlt nämlich nicht nur den Stein, sondern auch das Portemonnaie. Bis zu 20 Liter am Tag können aus einem tropfenden Wasserhahn kommen. Das was da in zwei Tagen zusammenkommt, kann man locker für eine Dusche verwenden.

Überhaupt fließt zuviel Wasser aus den Wasserhähnen, das man sich sparen könnte: beim Zähneputzen genauso wie beim Anfüllen eines Glases Wasser. Dass Duschen günstiger und energiesparender ist als ein Vollbad, gehört mittlerweile zum Allgemeinwissen. Mit einer Sparbrause kann man den Verbrauch sogar noch einmal halbieren. Und wenn wir schon im Bad sind: Das stille Örtchen ist auch ein reißender Fluss, zumindest was die Wassermengen angeht, die tagtäglich in die Kanalisation gelangen. Mit modernen Spülkästen kann man die Wassermenge regulieren und spart damit Wasser.

Foto: AP

Bild nicht mehr verfügbar.

Schalten ist beim Auto nichts Neues. Aber auch wer mit seiner Waschmaschine im richtigen Gang unterwegs ist, ist in der Pole-Position: Gut 70 Euro können so pro Jahr gespart werden.

Auch bei der Waschmaschine gilt: Neue, energieeffiziente Maschinen zahlen sich aus. Sie verbrauchen weniger Wasser und auch weniger Strom – das EU-Label gibt beim Kauf Auskunft über Energie-Effizienz und Verbrauch. Vollbeladene Maschinen ersparen einem Haushalt zehn Euro im Jahr, zu große Maschinen sind auf Dauer ein unnötiger Mehrkostenfaktor.

Foto: EPA

Bild nicht mehr verfügbar.

Schonwaschgänge sind vielleicht schonend für die Wäsche, fürs Geldbörsel sind sie es sicher nicht: Man verbraucht hier viermal mehr Strom und fünfmal mehr Wasser als bei einem normalen Waschgang. Die Vorwäsche kann man sich fast immer sparen – womit der Stromverbrauch um 30 Prozent gedrosselt wird.

Sparprogramme hingegen halten, was ihr Name verspricht: Bis zu 40 Prozent Energie kann man mit ihnen einsparen. Und die Wäscheleine ist immer noch die kosten- und energiegünstigste Variante für trockene Wäsche. Wer nicht auf einen elektrischen Trockner verzichten kann, sollte bei der Anschaffung auf moderne, möglichst energiesparende Geräte zurückgreifen. Mit der richtigen Wahl kann man bis zu 20 Euro im Jahr sparen.

Foto: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Apropos Auto: Nicht jeder kann oder will immer auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Energiesparen geht aber auch mit dem Auto: Schon beim Kauf ist auf Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoß zu achten.

Mit einem Erdgas-Auto kann man bis zu 50 Prozent der Treibstoffkosten gegenüber einem Diesel- oder Benzinfahrzeug sparen, dafür liegen aber die Anschaffungskosten höher. Auch wer unnötigen Ballast aus dem Auto entfernt und damit das Gewicht reduziert, spart Bares.

Vor Ampeln oder Bahnschranken den Motor abstellen, möglichst rasch in den nächst höheren Gang schalten und vorausschauend fahren, helfen dabei, den Treibstoffverbrauch um zehn bis 20 Prozent zu senken; der richtige Reifendruck ebenfalls. Gemeinsam statt einsam gilt sowohl im Auto – sprich: Fahrgemeinschaften – als auch für den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. Als kleines Sportprogramm empfiehlt sich aber auch, bei kurzen Strecken auf die Füße oder das Fahrrad umzusteigen.

Foto: APA