Kapfenberg - Der Kapfenberger SV hat sich auf spektakuläre Art und Weise einen gehörigen Polster im Abstiegskampf der österreichischen Fußball-Bundesliga verschafft. Die Steirer landeten am Samstag zum Abschluss der 14. Runde vor eigenem Publikum einen 7:2-(4:2)-Kantersieg gegen den LASK und liegen nun als Tabellen-Neunter bereits acht Punkte vor Schlusslicht Austria Kärnten.

In den vorangegangen 13 Runden hatten es die Kapfenberger gerade einmal auf acht Treffer gebracht. Dass diese Marke gegen den LASK beinahe verdoppelt wurde, lag neben der eigenen Stärke auch an den wieder einmal eklatanten Schwächen im Abwehrbereich der Gäste. Dabei hatte es für die auswärts nun zehn Partien sieglosen Linzer so schön begonnen. In der 7. Minute fällte Osoinik knapp innerhalb des Strafraums Wallner, der Gefoulte verwertete sicher.

Die Führung währte allerdings nur bis zur 15. Minute, als der überragende Heinz mit einem Idealpass Schmid bediente, der zum 1:1 ins lange Eck traf. Fünf Minuten später gingen die Gastgeber durch Alar, der aus kurzer Distanz im zweiten Versuch traf, erstmals in Führung. Wallner sorgte in der 31. Minute noch einmal für den Ausgleich, indem er nach Prager-Vorlage Fukal schlecht aussehen ließ und den Ball unter die Latte donnerte - dann aber war es um den LASK geschehen.

Heinz versenkte in der 38. Minute einen Freistoß von der Strafraumgrenze und war zwei Minuten danach per Elfmeter erfolgreich. Mit Gelb-Rot gegen Wallner nach wiederholtem Foulspiel starben die letzten Hoffnungen der Oberösterreicher, die nun im Schlager gegen Rapid am kommenden Wochenende auf ihren Kapitän und Top-Goalgetter verzichten müssen.

Schiedsrichter Grobelnik stellte Wallner wegen wiederholten Foulspiels vom Platz, und zwar nach Rücksprache mit seinem Assistenten, der davor von KSV-Trainer Gregoritsch massiv "bearbeitet" worden war. Deswegen kam es auch zu einem Disput zwischen dem Ausgeschlossenen und dem Coach. "Ich habe Fukal beim zweiten Foul sicher nicht mit Absicht erwischt. In gewissen Situation sollte ein Schiedsrichter ein besseres Händchen haben", ärgerte sich der ÖFB-Teamstürmer.

Ohne ihren wichtigsten Spieler waren die Linzer nach dem Seitenwechsel völlig chancenlos, selbst eine Schadensbegrenzung gelang nicht mehr. In der 48. Minute legte Fukal per Kopf für Schmid auf, der den Ball ebenfalls mit Köpfchen ins leere Tor beförderte. Auch Alar erzielte noch sein zweites Tor, dem Angreifer gelang in der 53. Minute per Direktabnahme nach einer Hereingabe von Schellander das 6:2, ehe Sencar vier Minuten später den Endstand herstellte.

Danach gingen es die Kapfenberger ruhiger an. Vor allem Heinz war eher auf die Produktion von Kabinettstückchen als auf den Endzweck bedacht, womit dem LASK immerhin das höchste Liga-Debakel in seiner Geschichte erspart blieb. Dafür durften die Kapfenberger über den höchsten Sieg seit ihrer Oberhaus-Zugehörigkeit jubeln - und das nach einem Spiel, in dem der bisherige Saisonrekord von neun Toren in einem Spiel (LASK - Austria 4:5 am 24. Juli) eingestellt wurde. (APA)

Fußball-Bundesliga (14. Runde):

Kapfenberger SV - LASK Linz 7:2 (4:2) Franz-Fekete-Stadion, 3.200, SR Grobelnik.

Torfolge: 0:1 ( 7.) Wallner (Elfmeter), 1:1 (15.) Schmid, 2:1 (20.) Alar 2:2 (31.) Wallner, 3:2 (38.) Heinz (Freistoß), 4:2 (40.) Heinz (Elfmeter), 5:2 (48.) Schmid, 6:2 (53.) Alar, 7:2 (57.) Sencar

Kapfenberg: R. Wolf - Osoinik (78. Pavlov), Schönberger, Fukal, Schellander - Schmid, Siegl, Majstorovic (61. Hüttenbrenner), Sencar - Heinz, Alar (67. Kozelsky)

LASK: Zaglmair - Bubenik, Piermayr, Alunderis, Rasswalder - Metz (55. Hart), Majabvi, Prager, Bichelhuber (71. Panis) - Mayrleb (46. Skuletic), Wallner

Gelb-Rot: Wallner (43./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Osoinik, Heinz, Sencar, Schmid bzw. Majabvi, Bubenik, Mayrleb