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Jürgen Melzer braust im Eiltempo ins Halbfinale.

Foto: REUTERS/Heinz-Peter Bader

Wien - Jürgen Melzer steht erstmals im Halbfinale der Bank-Austria-Trophy. Der 28-jährige Niederösterreicher, der zum vierten Mal im Wien-Viertelfinale stand, fegte am Freitag den als Nummer zwei gesetzten Weltranglisten-14. Radek Stepanek in nur 61 Minuten mit 6:2,6:2 vom Court und trifft nun am Samstag auf den Serben Janko Tipsarevic. Für Melzer ist es das dritte Halbfinale auf der ATP-Tour in diesem Jahr nach Umag und Bangkok. Im Vorjahr war er in der Wiener Stadthalle bereits im Viertelfinale ausgeschieden.

"Ich habe zehn Jahre gebraucht, um hier ins Semifinale komme. Nun habe ich es endlich geschafft und bin sehr froh darüber, vor allem wegen der Leistung", meinte Österreichs Nummer eins. Vor fast 7.000 Zuschauern gelang gegen die Nummer 14 beinahe alles. Dabei hatte die Woche mit einer Ernüchterung begonnen. Probleme an der rechten Ferse machten eine Behandlung notwendig, mittlerweile hat Melzer die Verletzung recht gut im Griff. "Wie man sieht, behindert es mich nicht."

Tipsarevic rang  den als Nummer 3 gesetzten Vorjahresfinalisten Gael Monfils nach 2:12 Stunden mit 6:4,6:7(8),6:3 nieder. Der 25-Jährige befindet sich derzeit in ausgezeichneter Form und standvergangene Woche im Endspiel von Moskau. In seinem ersten Finale auf der ATP-Tour hatte er sich Michail Juschnij in drei Sets geschlagen geben müssen.

Das bisher einzige Duell mit Melzer hat er heuer in der ersten Runde von Miami mit 6:4,6:3 für sich entschieden, für Tipsarevic aber kein Grund für übertriebenen Optimismus. "Das Match morgen wird viel schwieriger. Ich habe sein Spiel gegen Stepanek gesehen und ich habe ihn sehr lange nicht mehr so gut spielen gesehen", sagte die Nummer 46 der Welt.

Zuvor hat sich der Deutsche Philipp Kohlschreiber für das Halbfinale qualifiziert. Der 26-Jährige, in Wien als Nummer 4 gesetzt, bezwang den auf Position fünf eingestuft gewesenen Spanier Nicolas Almagro nach 77 Minuten mit 7:5,6:4. Kohlschreiber steht damit wie im Vorjahr in der Vorschlussrunde des Traditions-Tennisturniers in der Wiener Stadthalle. Er hätte freilich nichts dagegen, heuer den einen oder anderen Schritt weiter zu machen. "Meine Titelchance beträgt Minimum 25 Prozent. Das Feld ist sehr stark, aber jeder, der im Halbfinale ist, hat ein gutes Turnier gespielt", sagte er nach seinem heuer dritten Halbfinaleinzug nach Metz (Finale/Niederlage gegen Gael Monfils) und Halle (Halbfinale/Haas).

Wien gefällt ihm gut, auch die im Vergleich zum Vorjahr geänderten Bedingungen. "Es ist allgemein ein guter Boden hier. Es gefällt mir hier sowieso, der Belag ist schneller als letztes Jahr." Hin und wieder könne man auf so einem schnellen Belag auch schnell einen Fehler machen, aber: "Das macht es ja auch aus, dass man sich auf so schwierige Bedingungen einstellen kann." Besonders zufrieden ist er derzeit mit seinem Aufschlag und mit seiner Konstanz. "Das ist heuer sicher mein bestes Jahr. Es war sehr konstant, ich hatte zwar keinen Turniersieg, aber auch wenig schlechte Matches", so ein zufriedener Kohlschreiber

Übrigens: zu einer Revanche mit Jürgen Melzer, der gegen ihn beim Davis Cup heuer in Garmisch-Partenkirchen nach 2:0-Satz-Führung noch in fünf Sets verloren hatte, könnte es erst im Endspiel kommen. (APA/red)