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Reinhold Mitterlehner wartet auf "konkrete Vorschläge".

Foto: AP /Hans Punz

Wien  - Das Vorhaben von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, im ersten Quartal 2010 die verpflichtende Offenlegung von Gehältern in Unternehmen umzusetzen, stößt bei der ÖVP weiterhin nicht auf Begeisterung: Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner betonte am Freitag in einer Aussendung, dass er dem Vorstoß der Frauenministerin immer noch "skeptisch" gegenüberstehe. Kritik an Heinisch-Hosek übten außerdem die Grünen und die Wirtschaftskammer (WKÖ).

Mitterlehner vermisst demnach "konkrete Vorschläge" der Frauenministerin. Er erwarte sich aber, dass diese im Zuge von Gesprächen mit den Sozialpartnern und anderen ExpertInnen in jenen Arbeitsgruppen, die sowohl bei Heinisch-Hosek als auch bei Sozialminister Rudolf Hundstorfer eingerichtet worden sind, unterbreitet werden. Danach sehe er "konstruktiven Gesprächen" mit Heinisch-Hosek "positiv entgegen".

Schwarze Peter für ÖVP

"Die mediale Ankündigungspolitik der Frauenministerin verliert zunehmend an Glaubwürdigkeit", erklärte hingegen die Grüne Frauensprecherin Judith Schwentner in einer Aussendung. "Immer nur der ÖVP den Schwarzen Peter für die Blockadepolitik hinzuschieben, ist keine Lösung." Stattdessen brauche es endlich einen klaren Zeitplan für die Umsetzung von Maßnahmen.

WKÖ-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser forderte ein "Ende der pauschalen Rundumschläge gegen die Betriebe" und die "Rückkehr zu einer sachlichen Diskussion". Man müsse bei der Berufswahl und den Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ansetzen. "Alle paar Tage nach Quoten zu rufen und mit der Brechstange die Offenlegung der Gehälter zu verlangen, klingt vielleicht gut, geht aber am Kern des Problems vorbei", meinte Hochhauser in einer Aussendung. (APA)