Toyota Prius: Ein Aufstieg vom belächelten Hybridauto zum Statussymbol.

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Der Toyota Prius hat es in gut zehn Jahren geschafft, vom vielerorts belächelten ersten Hybridauto zum profunden Statussymbol aufzusteigen.

Wohlhabende Menschen, doch meist mit hohem Bildungsstand, zeigen heute gerne, dass ihnen die Umwelt nicht egal ist, und zahlen etwas mehr dafür. So stehen in den Villenvierteln dieser Erde mittlerweile reihenweise die Priuse herum, auch in Wien.

Dies ist sicher das richtige Signal, zumal der Prius auch ohne Zweifel ein sehr vernünftiges und sparsames Auto ist. Etwas schräg mutet es dann allerdings an, wenn ein Auto mit 330 kW Leistung auch noch einen Elektromotor umgeschnallt bekommt, der 15 kW leistet - ziemlich mild dieser Hybridantrieb. Auch das Ergebnis in Form des CO2-Ausstoßes ist nicht gerade umwerfend: 219 g pro Kilometer liegt noch immer weit über der "vernünftigen" Mitte.

Jenseits umweltmotivierter Zahlenklauberei ist aber trotzdem ein Erfolg zu verbuchen: Hochgezwirbelte Achtzylinder-Benzinmotoren können mithilfe der Hybridtechnik unter das Verbrauchsniveau vergleichsweise sparsamer Sechszylinder gedrückt werden. Da tut sich viel.

Dieser Fortschritt ist zwar nur relativ, aber für sich gesehen beachtlich. Warum die europäischen Autohersteller gerade im Luxussegment mit der Hybridisierung ansetzen, liegt auch auf der Hand: Dort lassen sich die Mehrkosten leichter unterbringen.

Gleichzeitig ist nämlich die Zeit schwülstiger Achtzylinder ohnehin schon so gut wie vorüber. Schade, werden ein paar Motorenfetischisten sagen, doch der breiten Masse ist das ohnehin komplett egal. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/30.10.2009)