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Der Club Waidwund würdigt kommenden Montag im Rhiz das Elend - und Van Morrison.

Foto: APA/EPA/LAURENT GILLIERON

Kinder die einst nach Soulsugar-Austragungen gezeugt wurden, kommen theoretisch langsam ins Alter, um die langlebigste Soul-Sause Wiens zu besuchen. Die hüftbetonte Party feiert morgen, Samstag, ihren 16. Geburtstag. Die achtköpfige belgische Kapelle The Fanfare Kermesz à l'Est gratuliert mit Klezmer- und Balkansounds live, The Soulsugar Allstars besorgen das Tonträgerprogramm. Das Zwischenmenschliche steht zeitgleich auch im Ost Klub im Vordergrund. Mit sympathischem Seitenhieb auf die Marketingerfindung namens Halloween lautet das Motto "Schmuseln statt Gruseln": Im Zuge des neu- installierten Schmusesalons zeichnet die Do.phunk-Partie für Beschallung verantwortlich. Und ums Schmusen geht's ja eigentlich (fast) immer. (lux)

Jammern und Picheln

Wer hier jede Woche anderen Leuten Tipps gibt, hat natürlich das Bummerl, wenn er selbst einen Club betreibt. Klartext: Der hier ansonsten durchs Nachtleben führende Kollege Johannes Luxner betreibt im Wiener Rhiz den schon länger bestehenden Club Waidwund. Der Name ist Programm. Es handelt sich bei den waidwunden Zusammenkünften um etwas, das Element of Crime auf ihrem jüngsten Album mit "Jammern und Picheln" treffend beschreiben. Luxner verlegt jeweils mit ausgesuchten Gästen die schönsten Blüten des Jammertals, wobei er genremäßig undogmatisch agiert, sich also am zerrütteten Junge-weiße-Männer-Elend genau so delektiert wie am Schmerz alter Soul- und Gospelmänner. Eine Schnittmenge daraus wird wohl einen Gutteil des Programms vom kommenden Montag (2. 11., Rhiz. 21.00) ausmachen, wenn Luxner mit den beiden VanMorrison-Experten Rudi Klein und Martin Scheiber auflegt. (flu / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.10.2009)