Wien - In der börsenotierten Erste Group ist am Donnerstagabend der Startschuss für die erwartete Milliarden-Kapitalerhöhung gefallen. Die Bank holt sich von der Börse und bestehenden Aktionären das zur Kapitalstärkung nötige Geld. Damit verzichtet die Bank darauf, beim Staat für eine schon vereinbarte Tranche von Hybridkapital (1 Mrd. Euro) anzuklopfen. Statt dessen werden junge Aktien verkauft. Zöge man den heutigen Kurs von 27,50 Euro heran, läge der Emissionserlös bei 1,65 Mrd. Euro.

Zum Schlusskurs vom Donnerstagabend war die Erste Group an der Wiener Börse 8,7 Mrd. Euro wert.

Die Zeichnungsfrist für die jungen Aktien beginnt am 2. November und läuft bis zum 17. November. Begeben werden bis zu 60 Millionen Aktien.

Verschobene Aktionärsverhältnisse

Bestätigt hat die Bank am Abend, dass sich mit der Kapitalaufstockung die Aktionärsverhältnisse verschieben werden. Bisher ist die Erste-Stiftung - die mit Abstand größte Aktionärin - mit 31 Prozent beteiligt.

Wie die Bank mitteilte, hat der neue spanische 5,1-Prozent-Aktionär La Caixa ("Criteria") die Intention, die eigenen Bezugsrechte auszuüben und die Bezugsrechte der Erste-Stiftung "zu erwerben und auszuüben."

Das schon im Frühjahr hereingenommene staatliche Partizipationskapital (1,2 Mrd. Euro) wird die Bank "derzeit" ebenso wenig vorzeitig tilgen wie die zugleich hereingenommene Privat-Tranche an PS von einer halben Milliarde. (APA)