Genf - Der Schweizer Historiker Jean-Francois Bergier, der in den 90er Jahren eine Untersuchung über die Zusammenarbeit seines Landes mit Nazi-Deutschland leitete, ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Das berichtete der Schweizer Sender RSR am Donnerstag. In dem sogenannten Bergier-Bericht war festgestellt worden, dass die Schweiz in großem Umfang für Deutschland Devisen beschafft und Rüstungsgüter geliefert hatte.

Durch ihre harte Asylpolitik sollen die Eidgenossen zudem Tausenden von Flüchtlingen im Zweiten Weltkrieg eine Rettung verweigert haben. "Die Politik unserer Behörden hat dazu beigetragen, das grausame Ziel der Nazis zu verwirklichen, den Holocaust", urteilte Bergier bei der Vorlage des zum Teil heftig kritisierten Berichts mit dem Titel "Die Schweiz, der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg". (APA)