Bild nicht mehr verfügbar.

Italien habe seit Jahresbeginn 1.216 Personen wieder nach Libyen abgeschoben

Foto: REUTERS/Antonio Denti/File

Rom - Das Auffanglager im süditalienischen Lampedusa, das international wegen der Tausenden von Flüchtlingen bekanntgeworden ist, die nach langen Seefahrten die Insel zwischen Sizilien und Tunesien erreichten, wird geschlossen.

Nach dem Inkrafttreten eines Abschiebeabkommen zwischen Italien und Libyen zur Bekämpfung der illegalen Migration im Mai ging die Flüchtlingszahl in den ersten acht Monaten des Jahres 2009 um 57 Prozent zurück. Daher beschloss die Regierung Berlusconi die Schließung des Auffanglagers.

Italien habe seit Jahresbeginn 1.216 Personen nach Libyen abgeschoben, berichteten italienische Medien. Die Zahl der in Italien eingereichten Asylanträge sank gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 um zwölf Prozent.

Flüchtlingslager wurde vergangenes Jahr ausgebaut

2008 haben über 20.000 Flüchtlinge die Insel Lampedusa erreicht. Die Zahl der Migranten, die nach gefährlichen Überfahrten nach Lampedusa gelangten, hatte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum 2007 mehr als verdoppelt. Die "Clandestini", die Heimlichen, wie in Italien die illegalen Immigranten bezeichnet werden, kamen nach ihrer Ankunft auf Lampedusa ins Auffanglager der Insel. Das Lager befindet sich hinter dem Hauptdorf in einer schmalen Schlucht, umgeben von meterhohem Stacheldraht. Keiner darf ohne Genehmigung hinein und erst recht nicht hinaus. Das Flüchtlingslager war erst im vergangenen Jahr ausgebaut worden. 55 Personen verlieren auf Lampedusa ihren Job.(APA)