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Grafik: Der Standard
Foto: Photodisc

Wien - Viele Tausend Investmentfonds stehen den Anlegern in Österreich zur Verfügung. Die Frage, welcher Fonds nun gerade der Richtige ist, hängt von unzähligen Faktoren ab: Anlagehorizont, Risikobereitschaft, persönliche Verhältnisse, steuerliche Situation. Doch selbst wenn aufgrund dieser Fragen die Entscheidung gefallen ist, beispielsweise in große europäische Werte (Blue Chips) zu investieren, ist die Auswahl noch immer riesengroß. Ist der Fonds der Hausbank der Beste oder vielleicht doch der aus dem Internet? Soll es eine große internationale Fondsgesellschaft werden oder ist der Geheimtipp aus dem Freundeskreis die beste Wahl?

Ein großes Problem bei der Auswahl ist, dass Investmentfonds im Prinzip nur schwer miteinander verglichen werden können: Jeder gemanagte Fonds hat eine etwas andere Anlagepolitik. Auch geringe Nuancen in der Risikobereitschaft des Fondsmanagers können große Auswirkungen haben. Und gute Ergebnisse in der Vergangenheit sind keine Garantie für hohe zukünftige Gewinne.

Fondsvergleich

Das bedeutet nun aber nicht, dass sich ein Fondsvergleich nicht lohnt: Besonders eine stabile Leistung über einen längeren Zeitraum lässt sehr wohl Rückschlüsse auf die Qualität des Managements zu und ist eine wichtige Entscheidungshilfe - aber nicht alleiniges Entscheidungskriterium.

So sollte auch das Ranking verstanden werden, dass DER STANDARD nun einmal im Monat für von der Redaktion ausgewählte Marktsektoren bringt: Diesmal sind es die Fonds, die ausschließlich in europäische Blue Chips investieren. Gereiht wurden sie nach der besten durchschnittlichen Dreijahresperformance.

Das Ranking wird für den STANDARD von der deutschen Vermögensberatung Feri Trust erstellt. Die Gesellschaft ist unabhängig von Banken und Fondsgesellschaften, ist auf die gehobene Vermögensverwaltung spezialisiert und gehört wie auch BMW zur Firmengruppe der Industriellenfamilie Quandt.

Das Feri-Trust-Fonds-Rating wurde erstmalig Anfang 1999 veröffentlicht. Für das Rating werden die Fonds anhand bestimmter Kriterien untersucht und ihre Leistung mit der ihrer Mitbewerber verglichen. Das Rating ordnet derzeit die gerateten Fonds in eine von fünf Kategorien von (A) bis (E) ein. Mit dem Qualitätssiegel, das aus einem einzigen Buchstaben besteht, lässt sich folgende Aussage verbinden: (A) sehr gut, (B) gut, (C) durchschnittlich, (D) unterdurchschnittlich, (E) schwach. Danach erhalten nur sehr gute oder gute Fonds - so genannte Top-Rating-Fonds - ein (A)- oder (B)-Rating. Es zeigt an, dass diese Fonds - bezogen auf die Konkurrenzprodukte der Vergleichsgruppe - über einen mittleren Zeithorizont eine stabile überdurchschnittliche Performance mit relativ niedrigem Risiko aufweisen. Das Fonds-Rating ist speziell für Fondsanleger mit einem mittelfristigen Anlagehorizont ab drei bis fünf Jahren konzipiert worden. Dabei wird nach zuverlässigen guten Fonds ("Langläufern") und nicht nach kurzlebigen Überfliegern gesucht, um Verluste weit gehend zu vermeiden. Bei Veränderungen im Fondsmanagement, die das Rating nennenswert beeinflussen können, wird ein Fonds auf die Watchlist gesetzt. (Michael Moravec, Der Standard, Printausgabe, 31.03.2003)