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Misserfolge machten Andre Agassi depressiv.

Foto: REUTERS/Bobby Yip

New York - Ex-Tennisprofi Andre Agassi macht Werbung für seine Autobiographie, die am 9. November erscheint. " Ich habe Drogen genommen", erklärt das Ex-Tennisas. Nur ein lügenreicher Brief an die Herren-Tennis-Tour (ATP) habe danach eine Dopingsperre verhindert.

Agassi habe die Droge Crystal Meth 1997 versucht. Damals fiel er auf Platz 141 der Weltrangliste zurück. Er sei damals ziemlich deprimiert gewesen, erklärt er im Buch. "Viele Menschen würden sagen, wenn man etwas als Flucht benutzt, hat man ein Problem", so Agassi im Vorabdruck des Buches auf der Website der Zeitschrift "People".

"Weißt du was? Sch... drauf. Lass uns high werden"

Damals habe ihm sein Assistent "Slim" die Droge angeboten, deren Besitz in den USA laut "Times" mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden kann. "Weißt du was? Sch... drauf. Lass uns high werden", wird Agassi zitiert.

"Slim schüttete eine kleine Menge Puder auf den Couchtisch. Er machte eine Linie, schnupfte sie. Er machte noch eine. Ich schnupfte. Ich sank zurück in das Sofa." Und weiter: "Es gibt einen Moment des Bedauerns, gefolgt von riesiger Traurigkeit. Dann kommt eine Welle der Euphorie und schwemmt jeden negativen Gedanken aus meinem Kopf."

Positiver Dopingtest

Auf dem New Yorker Flughafen LaGuardia habe ihn im Herbst 1997 ein für die ATP tätiger Arzt angerufen, über einen positiven Dopingtest informiert und die möglichen Sperren aufgezählt. Er habe sich zunächst gedacht, "mein Name, meine ganze Karriere, alles steht auf dem Spiel", berichtet Agassi.

Drogen-Drink aus Versehen

Ein paar Tage später habe er in einem Brief an die ATP-Verantwortlichen gelogen. "Ich habe gesagt, ich habe vor kurzem aus Versehen einen Drink mit Schuss meines Freundes Slim getrunken und dabei unabsichtlich seine Drogen zu mir genommen", soll Agassi in dem Buch geschrieben haben. Er bat um Verständnis und um Gnade. Die ATP entschied sich damals gegen eine Sperre. Eine Stellungnahme der ATP gab es am Mittwoch zunächst nicht.

Privaes Durcheinander

Zur Zeit seines Drogenkonsums befand sich Agassi nicht nur in einem Formtief. Privat plagten ihn Zweifel an seiner bevorstehenden Hochzeit mit Brooke Shields. Agassi lässt sich in dem Buch auch über seine kurze, turbulente Ehe mit der Schauspielerin aus und erzählt von seiner Beziehung mit Steffi Graf (40), in die er sich während der French Open 1998 verliebt hatte. Die beiden sind seit 2001 verheiratet. Sie haben inzwischen zwei Kinder, Sohn Jaden Gil (7) und Tochter Jaz Elle (6). Die Familie lebt in Agassis Heimatstadt Las Vegas.

Agassi schaffte in seiner Karriere acht Grand-Slam-Einzelsiege. 2006 zog er sich vom Tennissport zurück.(APA)