New York - Der ums Überleben kämpfende US-Finanzierer CIT legt sich öffentlich mit dem aggressiven US-Investor Carl Icahn an. Der von Konzernchefs gefürchtete Milliardär hatte dem für die US-Wirtschaft wichtigen Mittelstandsfinanzierer einen Rettungskredit angeboten und das Management zugleich kritisiert.

Nun kontert CIT: Icahn habe die Pläne des Unternehmens "falsch dargestellt". Er gebe zudem nur "vage Versprechen" ab, warf ihm der Finanzierer am Dienstagabend in einer Mitteilung vor.

Der 73-jährige Icahn hatte sich erst vergangenes Jahr spektakulär mit dem Internet-Konzern Yahoo angelegt. Mit anderen Aktionären erzwang er den Rücktritt des Konzernchefs. Bei CIT hat der unter Druck geratene Chef Jeffrey Peek allerdings ohnehin seinen Abgang zum Jahresende angekündigt.

CIT ist durch die Finanzkrise von der Pleite bedroht und will bei seinen Gläubigern eine Umschuldung erreichen. So sollen die Verbindlichkeiten um mindestens 5,7 Mrd. Dollar (3,8 Mrd. Euro) sinken.

Das Unternehmen besserte sein Offert an die Gläubiger mehrfach nach und gab ihnen mehr Zeit. Eine erste Frist läuft in der Nacht zum Freitag aus. Icahn hatte behauptet, der von ihm angebotene Kredit in Milliardenhöhe spare dem Finanzierer rund 150 Mio. Dollar.

Ein Zusammenbruch von CIT wäre die größte Pleite eines US-Finanzhauses seit dem Aus der Investmentbank Lehman Brothers vor gut einem Jahr. Der Finanzierer versorgt rund eine Million US-Unternehmen mit Krediten. CIT ist aber auch im Geschäft mit dem Leasing und der Finanzierung von Flugzeugen und Güterwaggons tätig. (APA)