Budapest - Ungarns Banker-Legende Janos Fekete, der sein Land während des Kommunismus mehrfach vor dem Staatsbankrott rettete, ist in Budapest im Alter von 91 Jahren gestorben. Ungarn war 1982 als erstes Ostblock-Land zum Missfallen Moskaus dem Internationalen Währungsfonds (IWF) beigetreten. Fekete hatte damals als stellvertretender Nationalbankpräsident die ungarische IWF-Verhandlungsdelegation geleitet und war auch treibende Kraft dieses politisch schwierigen Schritts, der Ungarn damals vor der Pleite bewahrte. Wie die ungarische Nachrichtenagentur MTI am Dienstag meldete, starb Fekete schon am Freitag.

Zu Feketes erstem Einsatz als Retter der Staatsfinanzen war es kurz nach Niederschlagung des Ungarnaufstands von 1956 gekommen, als das Land keinerlei Devisen mehr hatte. Als hoher Beamter im ungarischen Finanzministerium beantragte er einen Kredit von 100 Millionen US-Dollar (67,2 Mio. Euro) bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Als ein Mitglied des BIZ-Vorstands von Ungarn Rückzahlungsgarantien verlangte, soll Fekete geantwortet haben: "Mein Wort ist die Garantie" - erinnern sich Mitarbeiter.

Nach der Wende 1989 wechselte Fekete in die Privatwirtschaft. 2006 verlieh ihm Staatspräsident Laszlo Solyom den ungarischen Verdienstorden. Solyom weigerte sich aber demonstrativ, dem früheren Kommunisten Fekete bei der Verleihungszeremonie die Hand zu reichen. Dies trug dem Präsidenten massive öffentliche Kritik ein. (APA)