Greenpeace hat heute, Dienstag, zum zweiten Mal sein Cool IT-Ranking  veröffentlicht, das die Klimaschutzbemühungen großer IT-Unternehmen bewertet. Lob erntet dabei Ericsson-CEO Carl-Henric Svanberg, der sich angesichts der bevorstehenden UN Climate Change Convention (COP15) für ein stärkeres Klimaschutz-Engagement der IKT-Industrie stark gemacht hat.

Ironischerweise ist Ericsson als im derzeit auf IT-Größen beschränkten Ranking selbst gar nicht vertreten. Doch während IBM den Spitzenplatz diesmal verteidigen konnte, wird auf die Dauer starke Konkurrenz bekommen. "Wir planen, das Ranking zu erweitern und auch Kommunikationsunternehmen zu berücksichtigen", betont Melanie Francis, Greenpeace International Climate Campaigner, im Gespräch mit pressetext.

Mangelndes öffentliches Engagement

Wie schon bei der Erstauflage des Rankings bemängelt Greenpeace auch diesmal, dass es seitens der IT-Unternehmen zu wenig öffentliches und politisches Engagement für Klimaschutzziele wie einen niedrigen CO2-Ausstoß gibt - was sich auch in der Wertung niederschlägt. Obwohl gut ein Drittel der möglichen 100 Punkte in diesen Bereichen vergeben werden, holt dort beispielsweise Spitzenreiter IBM nur knapp ein Fünftel seiner 43 Punkte.

Von den gereihten Unternehmen wird in Sachen öffentlichen Auftretens und politischem Engagement ein Neueinsteiger am besten bewertet. Google ist wie erwartet diesmal ebenfalls im Ranking berücksichtigt worden und liegt hinter HP auf dem mit Fujitsu geteilten dritten Platz. Der frühere Zweite Sun ist ins untere Mittelfeld abgestürzt. "Sie haben zuletzt eigentlich nichts getan", meint Francis, betont aber, dass das eine Nebenwirkung der geplanten Übernahme durch Oracle sein dürfte.

Japanische Klima-Schwäche

Der dritte Platz von Fujitsu ist der größte Lichtblick für die japanischen Konzerne. Sharp wird von Greenpeace zwar als einziges Unternehmen in Japan hervorgehoben, das die ambitionierten Reduktionsziele der neuen japanischen Regierung unterstützt. Im Ranking von insgesamt 14 internationalen Unternehmen liegt der Konzern aber dennoch auf dem drittletzten Platz - jedoch immer noch deutlich vor den ebenfalls japanischen Unternehmen Sony und Panasonic. Letzteres bildet mit nur acht von 100 Punkten das Schlusslicht der Wertung.

Nicht nur IT gefordert

Gerade in Zeiten eines zunehmend mobilen Internets wirkt es leicht anachronistisch, dass das Greenpeace-Ranking nur IT-Unternehmen berücksichtigt. Ein Ausbau zum IKT-Ranking, in dem eben auch der Mobilfunk-Infrastrukturanbieter Ericsson tatsächlich berücksichtigt wird, wäre zielführend und wird angestrebt, wie Francis gegenüber pressetext bestätigt. Der derzeitige bestehende Fokus liege auch an der bislang engeren Zusammenarbeit mit IT-Konzernen. "Wir wollen mit weiteren Unternehmen vorab Gespräche führen, da dies letztendlich eine Positivkampagne sein soll", so die Greenpeace-Aktivistin.(pte)