Die BBC  will ihren populären Video-on-Demand-Service iPlayer in Zukunft auch der internationalen Nutzerschaft zur Verfügung stellen. Der Dienst, der unter anderem regelmäßig mit neuen Episoden von Fernsehserien wie "Torchwood", "Doctor Who" oder "Top Gear" befüllt wird, soll bald weltweit gegen Bezahlung abrufbar sein. Mit der Öffnung will die britische Rundfunksenderanstalt dabei vor allem eine neue Einnahmequelle erschließen und seine globale Position im heiß umkämpften Online-Videogeschäft festigen.

"Millionen Menschen auf der ganzen Welt lieben Serien wie 'Torchwood' und würden wahrscheinlich kein Problem damit haben, zehn Dollar pro Episode zu bezahlen", gibt sich Luke Bradley Jones, Chief Executive bei BBC Worldwide, dem profitorientierten Arm des Rundfunkanbieters, gegenüber dem Daily Telegraph überzeugt. Speziell auf dem US-amerikanischen Markt, wo BBC-Produktionen überaus beliebt seien, habe man es abgesehen. Dort verzeichne die Homepage des britischen TV- und Radiosendernetzwerks Jones zufolge mittlerweile bereits 20 Mio. registrierte User.

Urheberrechte schränken Verfügbarkeit ein

In seiner jetzigen Erscheinungsform ist die Nutzung des iPlayers aufgrund unterschiedlicher nationaler Urheberrechtssituationen lediglich auf britische Nutzer beschränkt, die mit einer speziellen steuerlichen Abgabe die Eigenproduktionen der öffentlich-rechtlichen Anstalt mitfinanzieren. Ein Zugriff auf das Videoangebot der BBC war nach Überprüfung der sogenannten "Geo Location", also der geografischen Herkunft der IP-Adresse des verwendeten Computers, für Nutzer außerhalb des Landes nicht möglich.

Reduziertes inhaltliches Angebot

Die unklare internationale Rechtssituation hat auch direkte Auswirkungen auf das inhaltliche Angebot des geplanten internationalen Video-on-Demand-Services. So wird die BBC künftig laut eigenen Angaben nur einen relativ kleinen Teil des in Großbritannien verfügbaren Contents auch außerhalb der Landesgrenzen anbieten können. Genauere Details dazu, welche Serien und TV-Shows auch hierzulande zugänglich werden sollen, gibt es derzeit aber noch nicht.

Den entsprechenden Ankündigungen des BBC-Worlwide-Chef Jones zufolge soll die globale Version des iPlayers aber verstärkt mit "Premium-Katalogmaterial" aufwarten. So sollen beispielsweise auch verschiedene Beiträge aus dem historischen Archivschatz der größten öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt der Welt und einzelne Produktionen anderer britischer TV-Sender wie etwa Channel 4 aufgeboten werden.(pte)