Toby Barlow: "Scharfe Zähne", 360 S., € 23,50, Milena Verlag 2009.

Coverfoto: Milena

Werwölfe zeichnen sich inmitten des immer noch anhaltenden Vampir-Booms schon länger als das nächste große Ding in der Horror-Literatur ab. Einen der ungewöhnlichsten Zugänge zum Thema fand jüngst der Detroiter Autor Toby Barlow mit seinem Debüt-Roman - nicht zuletzt der Form wegen: Das 2008 veröffentlichte "Sharp Teeth" wird in freien Versen erzählt. Seit September ist auch die im Milena-Verlag erschienene deutschsprachige Version ("Scharfe Zähne") auf dem Markt.

Urbane Poesie, Mythologie und das atmosphärische Porträt einer Stadt, die seit Jahrzehnten als Schauplatz für düstere Thriller dient, verschmelzen in "Scharfe Zähne" zu einer Geschichte, die mit durchaus bekannten Topoi aufwartet: Wie dem vom Normalo (hier: der Hundefänger Antony), der von einer mysteriösen Frau in eine Welt hinter den Kulissen seiner eigenen eingeführt wird (hier: der Machtkampf rivalisierender Werwolf-Clans in Los Angeles). Doch entfaltet sich dieser Plot in stilistisch einzigartiger Weise.

Kurz vor Halloween, am 29. Oktober, findet in den Wiener Büchereien am Urban-Loritz-Platz die Buchpräsentation nebst Lesung statt. Thomas Ballhausen, Co-Übersetzer des Romans und Herausgeber der Reihe "exquisite corpse", wird überdies ein Gespräch mit dem Autor Ferdinand Schmatz über die Ästhetik des Schreckens und den Horror in der Literatur führen. (red)