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Die Metaller fürchten um ihre Löhne.

Foto: APA/dpa/Roland Weihrauch
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Wien - Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 170.000 Beschäftigten der heimischen Metallindustrie gehen heute, Freitag, in die dritte Runde. Der Verhandlungstermin musste zweimal verschoben werden, bis sich die Sozialpartner auf den heutigen Freitag einigen konnten. Die Arbeitgeber wollen eine Junktimierung von Lohnerhöhung und mehr Flexibilisierung bei der Arbeitszeit. Die Gewerkschaft befürchtet Lohnkürzungen durch Überstundenabbau und lehnt das ab. Die Arbeitnehmer wollen eine reale Lohn- und Gehaltserhöhung zur Sicherung des Konsums und damit der Konjunktur.

Die Zeit drängt jedenfalls, denn der neue Kollektivvertrag soll am 1. November in Kraft treten. Sollte es aber dennoch heute keine Einigung geben, wurde für den 13. November noch ein Reservetermin vereinbart.

Bei den ersten beiden Verhandlungsrunden ging es vor allem um die von den Arbeitgebern geforderte Arbeitszeitflexibilisierung. Die Unternehmer wollen eine Verdoppelung des Durchrechnungszeitraums bei den Überstunden auf zwei Jahre. Darüber hinaus soll die Normalarbeitszeit auf 10 Stunden täglich und Wochenarbeitszeit auf 60 Stunden ausgeweitet werden. Dadurch können die Unternehmen flexibler auf den Markt reagieren.

Spießen könnte es sich aber auch noch beim Feilschen um Prozente. Die Gewerkschaft geht von einer Inflationsbasis von 1,5 Prozent (September 2008 bis September 2009) aus. Die Arbeitgeber wollen nur über eine Inflation von 1,0 Prozent (Oktober 2008 bis Oktober 2009) verhandeln. Damit wäre allerdings ein Zweier vor dem Komma kaum durchzusetzen.

Vom Vorjahresergebnis können die Metaller jedenfalls heuer nur träumen. Damals einigten sich die Sozialpartner auf eine Erhöhung um rund 3,9 Prozent bei einer Inflationsrate von 3,2 Prozent. Abschluss gelang im Vorjahr erst in der vierten Runde.

Metaller-Chef Rainer Wimmer verhandelt heuer zum ersten Mal. Die Angestellten werden vertreten von Karl Proyer von der GPA-djp. Zum letzten Mal verhandelt heuer für die Arbeitgeber Leitz-Geschäftsführer Hermann Haslauer. (APA)