Gießen - Den Prototypen eines Skalpells, das gesundes von krankem Gewebe unterscheiden kann, haben Gießener Wissenschaftler vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie gemeinsam mit Forschern der Budapester Semmelweis entwickelt. Dieses Elektroskalpell analysiert und identifiziert das geschnittene Gewebe über die Gase, die beim Schneiden freigesetzt werden. Auf diese Weise zeigt es dem Chirurgen direkt an, ob er in krankem oder gesundem Gewebe schneidet, teilt die Universität Gießen in einer Aussendung mit. Bei herkömmlichen Methoden sei diese Unterscheidung während der Operation oft schwierig.

Bei dem "intelligenten" Skalpell wird das Gewebe beim Schneiden durch elektrischen Strom zersetzt, teilweise verdampft und in Sekundenschnelle analysiert. Über diesen "chemischen Fingerabdruck" könnten Mediziner gesundes Gewebe von Tumorgewebe unterscheiden, so die Wissenschafter. Die Forschungsergebnisse wurden in "Angewandte Chemie International Edition" publiziert. (red)