Ab morgen, ab Iowa, wird das alles anders werden, wird uns versichert und das könnte sogar stimmen: denn dieses Jahr scheint der demokratische Gewinner der Iowa caucuses tatsächlich Chancen haben, die Nominierung, und vielleicht sogar die Präsidentschaft zu erlangen. Iowa hat damit auch einen Stellenwert erreicht, den der "Hawkeye State" schon lange Zeit nicht mehr eingenommen hatte (man erinnere sich: der letzte und einzige demokratische Gewinner der Iowa caucuses, der es bis zur Präsidentschaft schaffte, war Jimmy Carter im Jahr 1976). Man erinnere sich auch, dass der absolute Favorit in Iowa im Jahr 2004 Howard Dean hieß. Und als Fußnote: Meiner Ansicht nach hat er die Nominierung nicht wegen des berühmten Schreis verloren, sondern weil er in Iowa an dritter Stelle stand. Der Schrei war nur die Draufgabe zu dem Blut, das politische Reporter bereits vorher geleckt hatten, worauf sie sich wie die Aasgeier auf Dean stürzten.

Ist es dieses Mal wirklich so anders? Eine letzte, entscheidende Umfrage, nämlich jene des Des Moines Register, stellt nun fest, dass bei den Demokraten Barack Obama mit 32 Prozent an der Spitze liegt, gefolgt von Hillary mit 25 Prozent und John Edwards mit 24 Prozent. Das bedeutet letztlich, dass alle drei Front Runners bei den nächsten Vorwahlen ähnlich große Chancen haben könnten.

Bei den Republikanern liegt Huckabee mit ebenfalls 32 Prozent ganz vorne, allerdings sind dessen Chancen, Präsident zu werden, meiner Ansicht nach gleich null; sein Widersacher Mitt Romney liegt um 6 Prozentpunkte hinter ihm.