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Antibabypillen der vierten Generation sind im Risikobereich der anderen auf dem Markt erhältlichen Präparate, konstatiert Swissmedic in seiner Untersuchung anlässlich etlicher Todesfälle von Frauen, die Pillen wie "Yasmin" oder "Yaz" eingenommen haben.

Foto: APA/AP/Michael Probst

Bern - Pillen wie "Yaz" oder "Yasmin", die den Stoff Drospirenon enthalten, sind nicht gefährlicher als andere auf dem Markt erhältliche Präparate. Das teilte die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic am Donnerstag mit. Die Behörde bestätigte damit eine frühere Einschätzung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM/Bonn).

Das Risiko für einen bestimmten Venenverschluss, die venöse Thromboembolie, sei im ersten Jahr der Pilleneinnahme am höchsten, schreibt Swissmedic. Das sei jedoch bei allen Antibabypillen so.

Bei den Pillen mit Drospirenon sei das Thrombose-Risiko etwas tiefer als bei Pillen der dritten Generation. Im Vergleich mit den älteren Pillen der zweiten Generation sei die Gefahr aber doppelt so groß.

Bei erhöhtem Risiko besser keine hormonelle Verhütung

Nach der Auswertung aktueller Daten und Studien zu den Risikofaktoren kommt Swissmedic zum Schluss, dass die Antibabypillen "nur nach sorgfältiger Abklärung durch den Arzt verschrieben werden sollten". Frauen mit erhöhten Risikofaktoren sollten generell auf eine hormonelle Verhütungsmethode verzichten. Zu den Risikofaktoren zählt Swissmedic genetische Veranlagung zu Thrombosen, Übergewicht und Rauchen.

Todesfälle als Anlass für Untersuchung

In der Schweiz war vor einigen Monaten eine 21-jährige Frau an einer Lungenembolie gestorben, die sie nach der Einnahme von Yaz erlitten hatte. Daraufhin hatte die Arzneimittelbehörde die Untersuchung bei Pillen der vierten Generation angeordnet. Ende Mai gab es Schlagzeilen um Yasmin: Wenige Wochen nachdem eine 16-Jährige in der Schweiz mit der Einnahme begonnen hatte, erlitt sie eine Lungenembolie und ist nun schwerbehindert.

Seit 1991 wurden Swissmedic neun Todesfälle gemeldet, die in Zusammenhang mit der Einnahme einer Antibabypille stehen. Bei vier der Frauen konnte mindestens ein Risikofaktor festgestellt werden. Dazu gehörten auch Langstreckenflüge. (APA/dpa)