Tokio - Nach dem Ende der Rezession kommen Japans Exporteure allmählich wieder auf die Beine. Der Außenhandel legte im September um Währungsschwankungen bereinigt um 5,4 Prozent zum Vormonat zu, wie das Finanzministerium am Donnerstag mitteilte. Insbesondere Vorzeigeprodukte des Fernostlandes wie Autos, Stahl und Halbleiter waren wieder stärker gefragt. Experten gehen davon aus, dass sich mit der Stabilisierung des Ausfuhrgeschäfts auch die Gesamtwirtschaft weiter erholen wird und kein Rückfall in die Rezession droht. Dank anziehender Auslandsnachfrage, insbesondere aus Asien, war die zweitgrößte Volkswirtschaft im Frühjahr nach langer Durststrecke wieder gewachsen.

"Da nach Europa wohl auch die USA wieder in die Wachstumszone zurückkehren, werden die Exporte voraussichtlich weiter anziehen - wenn auch weniger stark als in den vergangenen Monaten", meint Takuji Aida von UBS Securities. Mehr als ein Wermutstropfen für die Exporteure ist allerdings der starke Außenwert der Landeswährung Yen: In der saisonbereinigten September-Statistik, in der auch Währungsschwankungen einfließen, gingen die Export um 0,8 Prozent zurück. Der Yen hat insbesondere zum Dollar in den vergangenen Monaten stark zugelegt und verteuert damit die japanischen Produkte auf dem wichtigen Markt USA.

Wie sehr die globale Krise Japans Exportwirtschaft insgesamt zurückgeworfen hat, zeigt der Vergleich mit dem Vorjahr: Im September gingen die Ausfuhren um 30,7 Prozent zurück. Dabei brach die Nachfrage aus den wichtigen Märkten Asien und USA um mehr als ein Fünftel beziehungsweise rund ein Drittel ein.

Importe brechen ein

Die Importe verringerten sich im September binnen Jahresfrist um 36,9 Prozent. Das Fernostland verbucht insgesamt einen Handelsüberschuss von 520,6 Mrd. Yen (3,83 Mrd. Euro). Die Zahl fiel damit etwas niedriger aus als von Experten erwartet ist jedoch der höchste Betrag seit Beginn der globalen Krise vor über einem Jahr.

Zur Stabilisierung des Wachstums muss Japan Experten zufolge künftig angesichts auslaufender Konjunkturprogramme in aller Welt auch die Binnenkonjunktur beleben. Die Aussichten gelten aber als mau: In der Krise haben viele Firmen auf den Umsatzeinbruch mit Personalabbau reagiert und damit die Konsumlaune vieler Japaner erheblich gedämpft. Auch der Arbeitsmarkt liegt danieder. Im Juli erreichte die Erwerbslosenquote mit 5,7 Prozent einen Rekordwert und ging im Folgemonat nur leicht zurück. (APA/Reuters)