Athen - Im österreichischen Fußball-Nationalteam spielt Michael Gspurning derzeit keine Rolle, beim griechischen Tabellenzwölften Skoda Xanthi ist er hingegen eine fixe Größe. "Es geht mir eigentlich gut, ich bringe durchwegs gute Leistungen", sagte der 28-Jährige im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. Am Donnerstag (21.05 Uhr) drückte der gebürtige Grazer, der Vaterfreuden entgegenblickt, Sturm Graz im Europa-League-Spiel bei Panathinaikos Athen vor dem Fernseher die Daumen.

"PAO" kennt der dreifache ÖFB-Teamgoalie gut, erst Ende August setzte es mit Xanthi im Olympiastadion eine knappe 0:1-Niederlage. "Es ist ein sehr spielstarker Gegner, der in der Offensive seine Stärken hat", sagte Gspurning. Vor allem bei den von Karagounis gut angetragenen Standardsituationen seien die Griechen mit Cisse und Katsouranis brandgefährlich, zudem gelte es auch den technisch starken Leto auf der linken Seite sowie Salpingidis in den Griff zu bekommen. "Sturm ist sicher Außenseiter, aber Panathinaikos darf Sturm nicht unterschätzen. Mit den jungen, hungrigen Spielern können sie überraschen", gibt der Tormann den Grazern durchaus Chancen.

Vor allem auch deshalb, weil die junge Truppe im Olympiastadion kein Hexenkessel erwartet. "Ins Stadion passen 80.000, am Donnerstag wird es aber sicher nicht voll sein. Das wird sich etwas verlaufen. Von der großartigen Atmosphäre müssen sie also keine Angst haben, da war im Ali-Sami-Yen-Stadion in Istanbul sicher mehr los", meinte Gspurning. Der Ex-Pasching-Tormann erwartet sich jedenfalls eine sehr interessante Partie. "Auch die griechischen Medien haben Respekt vor der Sturm-Mannschaft", merkte Gspurning an.

Der Xanthi-Goalie hat seinen Platz im ÖFB-Team verloren, nachdem er in der WM-Qualifikation gegen Rumänien (1. April/2:1) und auswärts gegen Serbien (6. Juni/0:1) noch die Nummer-eins-Position inne gehabt hatte. "Ich habe im Sommer ein Gespräch mit dem Teamchef geführt, in dem er mir gesagt hat, dass er kurzfristig nicht auf mich zurückgreifen will. Das ist jetzt aber schon lange her, ich habe nichts mehr von ihm gehört", sagte Gspurning. "Ich war die Nummer eins und plötzlich bin ich nur mehr die Nummer vier oder fünf, zufrieden kann man damit natürlich nicht sein. Aber ich beschäftige mich derzeit nicht damit", fügte der Griechenland-Legionär hinzu.

Bei seinem Club, mit dem er am Sonntag bei AE Larissa mit 0:2 verloren hat, fühlt sich der verheiratete Gspurning wohl, trotzdem soll der im Sommer noch geplatzte Transfer zu einem stärkeren Verein bald klappen. "Ich habe mich sicher nicht verschlechtert, bringe konstant meine Leistungen, gebe mein Bestes und schaue, was auf mich zukommt", blickt der Steirer gelassen in die Zukunft.

Innerhalb der griechischen Liga besteht durchaus Interesse an dem Österreicher. "Ich habe gegen die Topclubs auf mich aufmerksam gemacht. Ich weiß, dass Interesse besteht", betonte Gspurning, der einen zukünftigen Wechsel innerhalb der griechischen Liga präferiert. "Ich kann die Sprache schon halbwegs gut, habe mir hier einen Super-Namen gemacht. Das hilft natürlich sehr", erklärte der Goalie.

Gspurning, der im griechischen Fernsehen vor dem Sturm-Spiel als Interviewpartner gefragt war, hat noch einen Vertrag bis 2011, kann allerdings für eine festgeschriebene Ablösesumme von einer Million Euro den Verein verlassen. (APA)