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Empfindungen hängen unter anderem vom Wissen über den Körper ab

Foto: AP/Michael Probst

Sydney/Zürich - Selbsthilfe und psychologische Beratung helfen Frauen gegen Symptome des prämenstruellen Syndroms (PMS). Das berichten Forscherinnen der University of Western Sydney, die die Wirksamkeit psychologischer Interventionen bei diesem häufigen Frauenleiden, das vor Einsetzen der Regelblutung auftritt, untersuchten. "Das Verstehen der Vorgänge in Körper und Psyche hilft Frauen, besser mit Regelbeschwerden umzugehen. Die psychologischen Leiden können sich dadurch sogar bessern", berichtet Studienleiterin Jane Ussher.

Verschiedene Symptome

Mehr als 50 Prozent aller Frauen leiden häufig an PMS-Symptomen. "Die große Bandbreite der über 150 bisher beschriebenen Symptome untergliedert sich
in affektive oder körperliche Symptome", erklärt Beate Ditzen, Psychologin an der Universität Zürich. "Viele Frauen sind reizbar, niedergeschlagen und frustriert oder suchen Streit. Ihren Körper empfinden manche als dick und aufgebläht, die Brust oder Gelenke schmerzen und häufig kommt es zu Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten." Wichtiges Kennzeichen sei, dass die Symptome nur in den Tagen unmittelbar vor der Periode auftreten und mit der Periode wieder abklingen.

Entspannung und Stressmanagement

Bei der australischen Studie erhielten Frauen im Alter von 20 bis 45 Jahren, die an PMS litten, Anleitung zur Selbsthilfe oder wurden zu einer dreimonatigen psychologischen Behandlung eingeladen. Beide Maßnahmen informierten über psychologische Symptome bei PMS und vermittelten Einführungen zu Problemlösungen, zur Entspannung und Techniken des Stressmanagements. Bei viele Teilnehmerinnen verringerten sich negative Gefühle trotz anhaltender körperlicher Leiden.

Zusammenhang zwischen Wissen und Empfinden

Die Forscherinnen sehen in den Ergebnissen einen Hinweis dafür, wie sehr das Empfinden vom Wissen über den Körper abhängt. "Die meisten Frauen brauchen keine medizinische Behandlung für PMS. Auch Änderungen des Lebensstils und der Ernährung, Verhaltenstherapie sowie bestimmte Übungen zur körperlichen Entspannung können Symptome zufriedenstellend verringern." Es sei daher wichtig, psychologische Dienste oder Selbsthilfe verfügbar zu machen.

Warum Körper und Psyche vieler Frauen regelmäßig derartige Zustände durchlaufen, wisse man bisher nicht. "Ein Zusammenhang mit dem Geschlechtshormon Östrogen liegt zwar nahe, doch ist dieser bisher nicht direkt belegt. Auch die Sensitivität der Zellen für Progesteron liefert keine eindeutige Erklärung", so Ditzen. (pte/red)