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Anschauungsbeispiele aus der Gattung Nephila: Weibliche Seidenspinnen sind die größten "Webmaster".

Foto: REUTERS/Nicholas Godley and Simon Peers/Handout

San Francisco - Ein entscheidendes Beweisstück fand sich im Naturhistorischen Museum Wien: Dort entdeckte der slowenische Spinnenexperte Matjaž Kuntner ein aus Madagaskar stammendes Seidenspinnen-Exemplar, das nach einer eigenen Art aussah. Es bestätigte einen Fund in einem Museum in Pretoria kurz zuvor und wurde danach durch drei lebende Exemplare - ein Männchen und zwei Weibchen, die  im südafrikanischen "Tembe Elephant Park" gefunden wurden -  endgültig "bewiesen". Der sogenannte Holotyp, also die Grundlage für die Erstbeschreibung, ist für die Weibchen der Art das Exemplar in Wien.

Die neue Art heißt Nephila komaci und wird von Kuntner und einem Kollegen im Fachblatt PLoS ONE beschrieben. Das Besondere: Die Weibchen haben einen vier Zentimeter langen Körper und bis zu zwölf Zentimeter lange Beine, was sie zu den größten Webspinnen weltweit macht. Wie bei vielen Spinnenarten sind die Männchen von Nephila komaci deutlich kleiner: Das eine gefundene Männchen ist etwas mehr als halb so groß wie die weiblichen Exemplare, also immer noch beachtlich. Eine Einschätzung der Durchschnittsgröße für Männchen lässt sich vorerst aber nicht abgeben: Trotz intensiver Suche konnten bisher keine weiteren lebenden Spinnen der neuen Art gefunden werden. (tasch, red)