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Comeback nach Medikamentenabhängigkeit.

AP Photo/Yui Mok/

Wien - Dem Gesetz des modernen Marketings entsprechend findet das Produkt Robbie Williams anlässlich seines am 6. November erscheinenden neuen Albums streubombenmäßigen Einsatz. Ein Medien-Deal in Deutschland mit dem Sender ProSieben und dem Verwerter Merchandising Media wird in den nächsten Wochen und Monaten für Dauereinsätze in sendereigenen Formaten sorgen.

Und am Dienstag gab der 35-jährige Brite ein erstes Live-Konzert mit neuem Material, das international in diversen Kinos übertragen wurde - so auch in Österreich. Der Aufwand ist vielleicht nicht gerecht, aber nachvollziehbar.

Nachdem Williams Plattenfirma EMIzuletzt das Familiensilber neu aufpoliert und alle Beatles-Alben remastert auf den diesbezüglich nicht wahnsinnig entwöhnten Markt geworfen hatte, erscheinen in den nächsten Wochen neue Alben von zwei der größten lebenden Cashcows des Labels - von Robbie Williams und Norah Jones. Sie sollen den 2008 von Investor Guy Hands übernommenen Konzern in bessere Zeiten führen.

Ob Robbie Williams das schafft, ist angesichts seiner letzten Veröffentlichungen eher fraglich. Auch wird kolportiert, dass der einstige böse Bube der Boygroup Take That nicht mehr in jenem ruinösen Ausmaß auf Tour gehen will wie noch vor zwei, drei Jahren. Sein neues Album Reality Killed The Video Star hat Trevor Horn produziert. Ein Mann, der einst mit den Buggles den Song Video Killed The Radio Star sang und in den 1980ern als Musiker (Art Of Noise) und Produzent reüssierte.

Bodies, die erste Single des Albums, ist dementsprechend mit zeitgenössischen Mitteln auf ohnehin topmodische 1980er-Jahre-Referenzen hin produziert, und wird in keiner Großraumdisco negativ auffallen. Das tut dort bekanntlich nur Musik mit Ecken und Kanten und nicht formatradiotauglicher Mainstream. (flu / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.10.2009)