Teheran - Im Iran ist der bei den Protesten gegen die umstrittene Präsidentenwahl vom 12. Juni festgenommene US-iranische Soziologe Kian Tajbakhsh zu mehr als zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Das sagte sein Anwalt am Dienstag der amtlichen Nachrichtenagentur Irna. Wie hoch das Urteil genau ausgefallen sei, könne er aber aus rechtlichen Gründen nicht sagen. Gegen das Urteil werde er Rechtsmittel einlegen.

Seit Anfang August müssen sich wegen der Proteste gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad mehr als 140 Oppositionelle vor dem Revolutionsgericht in Teheran verantworten. Die Opposition spricht von Schauprozessen. Auch in der internationalen Gemeinschaft stoßen die Verfahren auf massive Kritik.

Bei den Protesten waren nach offiziellen Angaben 36 Menschen ums Leben gekommen. Die Opposition spricht von 72 Todesopfern. Rund 4000 Menschen wurden festgenommen; die meisten von ihnen sind wieder auf freiem Fuß. (APA)