Walter Sonnleitner: "Stirb Bankrott! Lebenslange Finanzplanung, die Sie glücklich macht", € 19,95 / 256 Seiten. Ecowin-Verlag, Salzburg 2009.

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Zynismus und schwarzer Humor sind a priori nicht zu erwarten, wenn man eine Wirtschaftspublikation in Händen hält. Andererseits ermahnt bereits der Titel Stirb bankrott! zur Vorsicht. Das Buch selbst klingt phasenweise wie eine direkte Aufforderung zum verschwenderischen Geldausgeben, zum Fatalismus, ohne aber dem Hedonismus zu frönen.

Walter Sonnleitner, seit vielen Jahren Wirtschaftsjournalist und Kommentator des ORF, mit dem Hang, die Zusammenhänge der komplexen globalen Wirtschaftssysteme gleichsam blumig ausufernd wie reduziert auf den kleinsten gemeinsamen Nenner des einfach persönlichen Haushaltsplans des "kleinen Mannes" herunterzubrechen, nahm die derzeit herrschende Finanz- und Wirtschaftskrise zum Anlass, das seit Jahrzehnten gelernte Sparefroh-Dasein von Herrn und Frau Österreicher in Frage zu stellen. Seine eingangs provokante These, alles Ersparte sofort zu verprassen, relativiert Sonnleitner naturgemäß. Eine Planung für alle Lebensabschnitte, auch die (Pension) mit geringerem Fixum als im Erwerbsstatus, will geplant sein. Termini wie Finanzausgleich, Vermögenssicherung, Grundeinkommen, Schenkung, Erbe, Vorsorge etc. werden klar verständlich erläutert.

Teilweise ist der Ratgeber schnoddrig, salopp und zynisch. Sonnleitner erzählt vom unangemessenen, unsympathischen Altersgeiz und kritisiert fatalistische, genussunfähige Krampf-Sparer, wie auch spar-unwillige Junge. Schlussendlich meint Sonnleitner in seiner Conclusio, dass Ausgaben und Einkommen, Soll und Haben im Einklang stehen sollten: "Sparen und Genießen - aber alles zu seiner Zeit und mit Maß und Freude, denn die sollte das Ziel in unserem Leben sein." (Gregor Auenhammer, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.10.2009)