Sofia - Der bulgarische Fußball-Meister Lewski Sofia befindet sich vor seinem Europa-League-Gastspiel am Donnerstag in Salzburg in einer schweren Krise. Trainer Ratko Dostanic gab am Sonntag nach einer 0:1-Heimniederlage gegen Beroe Stara Sagora mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt bekannt. Bis Jahresende übernimmt vorerst der bisherige sportliche Leiter, der erst im Sommer zurückgetretene Ex-Nationalstürmer Georgi Iwanow, das Zepter.

"So ein Trainerwechsel kann zusätzliche Kräfte freisetzen, das wissen wir", warnte Salzburg-Trainer Huub Stevens vor den Bulgaren. "Das ist ein weiterer Grund für uns, am Donnerstag hellwach zu sein." Nach Siegen gegen Lazio Rom und Villarreal könnten die Salzburger bereits in den zwei Spielen gegen Schlusslicht Lewski vorzeitig den Aufstieg perfekt machen. Zur Beobachtung hatte Stevens am Wochenende seinen Co-Trainer Ton Lokhoff nach Sofia geschickt.

"Es war eine unglückliche Niederlage des besseren Teams", meinte Lokhoff. Das Ergebnis kostete Dostanic dennoch seinen Job. Der Serbe hatte sein Amt erst im Juli angetreten, kassierte bereits die vierte Saisonniederlage in der Liga. Seit fünf Spielen wartet der Meister bereits auf einen Sieg, Dostanic zog die Konsequenzen aus dem Absturz auf Platz neun. "Ich trete zurück. Ich beschuldige niemanden, aber das ist das Beste für mich", sagte der Ex-Trainer.

Sein Nachfolger als starker Mann ist Iwanow, einst einer der besten Mittelstürmer Bulgariens. Seine aktive Karriere hat der 33-Jährige noch nicht einmal endgültig beendet, mehrere schwere Verletzungen hatten ihn aber im Sommer dazu gezwungen, ins Management von Lewski zu wechseln. "Wenn ich bereit bin, könnte ich irgendwann noch einmal aufs Feld zurückkehren", hatte Iwanow zu Saisonbeginn erklärt. Vorerst bleibt es bei der Outlinie. (APA)