Nicholas Stern:
Der Global Deal.
Wie wir dem Klimawandel begegnen und ein neues Zeitalter von Wachstum und Wohlstand schaffen.
C. H. Beck,
20,50 Euro

Nicholas Stern hat 2006 den Stern-Report vorgelegt, in dem er die Kosten für die Bekämpfung des Klimawandels berechnete. In diesem Buch nun beschreibt er, wie jeder einzelne Wirtschaftszweig klimafreundlicher gestaltet werden sollte. Im Gegensatz zum Stern-Report stellt er die Kosten für eine solche Umgestaltung nicht in den Vordergrund. Der Weg in eine CO2-arme Wirtschaft sollte nicht bloß mit den Kosten und Lasten identifiziert werden, mahnt er. Mit einem Reagieren auf den Klimawandel sei immer auch ein starker Nutzen verbunden - wie etwa Energiesicherheit oder saubere Luft.

Ein Post-Kioto-Abkommen, so wie es im Dezember in Kopenhagen verhandelt wird, müsse für alle Beteiligten fair und gerecht sein, wenn es tragbar sein soll. So plädiert Stern etwa für eine Entwicklungshilfe, die den armen Ländern eine finanzielle Kompensation dafür bietet, dass sie von dem Klimawandel am schnellsten und am heftigsten betroffen sind.

Besonderes Augenmerk legt Stern auf Maßnahmen, die unter "Anpassung an den Klimawandel" zusammengefasst werden können, und die eine Art Politik der kleinen Schritte ist. Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen sei nämlich eine globale Aufgabe. Anpassung jedoch eine Aufgabe, die auf lokaler und regionaler Ebene stattfindet. Vieles, meint er, wäre durch vorausschauende Planung relativ kostengünstig zu lösen. Voraussetzung ist jedoch, dass schnell mit Anpassungsstrategien begonnen wird. (Johanna Ruzicka, DER STANDARD, Printausgabe, 19.10.2009)