Hamburg - Die Behörden in Deutschland registrieren einem "Spiegel"-Bericht zufolge wieder deutlich mehr Verdachtsfälle von Geldwäsche. Nach einem Rückgang bei der Zahl der Verdachtsanzeigen 2008 um etwa 19 Prozent hätten die Meldungen in diesem Jahr wieder zugenommen, meldete das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf das Bundeskriminalamt.

Ursache seien vor allem die verstärkten Aktivitäten krimineller Banden, die naive Bankkunden mit der sogenannten Social-Engineering-Methode als Gehilfen für dubiose Transaktionen anwürben. Mit Hilfe von Massen-Mails, in denen beispielsweise für Hilfsaktionen geworben werde, zielten sie darauf ab, "Personen zu finden, die nicht wissen, dass sie durch Geldüberweisungen zu angeblich sozialen oder humanitären Zwecken als Finanzagent missbraucht werden", heißt es laut "Spiegel" beim BKA.

Privatgeheimnisse

Auffällig sei, dass die Verdachtsanzeigen auch in diesem Jahr fast ausschließlich von Banken stammten. Rechtsanwälte, Notare, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater meldeten hingegen kaum Verdachtsfälle. Sie beriefen sich häufig auf einen Paragrafen des Strafgesetzbuchs, der die Verletzung von Privatgeheimnissen untersage. (APA/AP)