Abuja - Nach dem brutalen Vorgehen der Junta in Guinea gegen Oppositionelle hat die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) ein Waffenembargo gegen das Land verhängt. Die ECOWAS-Staaten verabschiedeten am Samstag bei ihrem Gipfeltreffen in der nigerianischen Hauptstadt Abuja eine entsprechende Erklärung. Angesichts der von der Junta "begangenen Grausamkeiten" sei das Embargo gegen die westafrikanische Republik erlassen worden, hieß es.

Die Armee in Guinea war am 28. September äußerst brutal gegen eine Kundgebung der Opposition in einem Stadion der Hauptstadt Conakry vorgegangen. Nach Angaben der Regierung wurden 56 Zivilisten getötet und 934 weitere Menschen verletzt; Menschenrechtsgruppen in dem Land sprechen von 157 Todesopfern und 1200 Verletzten.

Die Demonstranten protestierten gegen die Pläne von Junta-Chef Mussa Dadis Camara, bei der für Jänner geplanten Präsidentenwahl anzutreten. Camara bestreitet, für den blutigen Einsatz der Armee verantwortlich zu sein. Die Afrikanische Union (AU) hatte ihn ultimativ aufgefordert, von einer Präsidentschaftskandidatur abzusehen. Das Ultimatum sollte in der Nacht zum Sonntag enden. Wegen der Unruhen in Guinea haben Deutschland und Frankreich ihre Bürger zur Ausreise aus dem westafrikanischen Land aufgefordert. (APA)