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Jubel beim Goldtorschützen Zlatko Junuzovic

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Aus für Safar nach Zusammenstoß mit Tchoyi.

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Aus für Pokrivac nach Foul an Baumgartlinger.

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Wien - Schwer lastet Rapids Erfolgsschatten auf der Wiener Austria, weshalb das 1:0 über Meister Salzburg am Samstag im Horr-Stadion noch ein Stückchen ausführlicher bejubelt wurde, als es nach einem Erfolg des Zweiten über den Ersten in der Bundesliga ohnehin der Fall gewesen wäre. "In dieser Saison habe ich meine Mannschaft noch nicht so selbstbewusst und aggressiv gesehen" , frohlocke Coach Karl Daxbacher nach dem Sieg mit kleinen Schönheitsfehlern. Er hätte nämlich höher ausfallen und damit früher feststehen müssen. "Normalerweise hätten wir noch drei, vier Tore mehr schießen müssen" , sagte Zlatko Junuzovic, dem persönlich nichts vorzuwerfen war.

Der 22-jährige Teamkicker hat ja per Fernschuss genetzt, nach einer einstudierten Variante mit dem Eckball von Milenko Acimovic in den so genannten Rückraum, in welchem Junuzovic lauerte. Das gut gelaunte Duo Junuzovic/Acimovic, eifrig unterstützt von neun Anderen, ist auch der Austria große Hoffnung für Donnerstag, wenn Werder Bremen zwecks Gruppenspiel zur Europa League im durch die neue Osttribüne deutlich schmuckeren Horr-Stadion vorbei schaut. In diesem ist die Austria nun schon seit knapp einem Jahr ungeschlagen - seit Samstag steht die Serie bei zwölf Siegen und fünf Unentschieden.

Was geht, was nicht geht

Coach Daxbacher hat nach den Ausfällen der Top-Stürmer Rubin Okotie und Tomas Jun aus der Not eine Tugend gemacht und dem Team ein System verordnet, das ihm sogar besser zu Gesicht steht als das Herkömmliche für daheim mit zwei Spitzen. Wenn die Partie aber einmal läuft sind seine Eingriffsmöglichkeiten beschränkt, wie gegen Salzburg nach der Pause zu sehen war. Da musste Mamadou Diabang zum von Nikola Pokrivac an Julian Baumgartlinger verschuldeten Elfmeter gegen Salzburg antreten, weil sich Acimovic, zuletzt mit einem Strafstoß gegen Nacional Funchal gescheitert, der Verantwortung entzog. "Ich wollte, dass Acimovic schießt. Er war eingeteilt, aber er hat sich anscheinend nicht gut gefühlt" , sagte Daxbacher. Die vom Kapitän abgewälzte Last überforderte den Senegalesen Diabang.

Daxbacher will mit Acimovic diesbezüglich noch plaudern, mehr wird aber das Match gegen Bremen besprochen werden. Schließlich braucht die Austria da einen Sieg, will sie noch mit dem Aufstieg aus der Gruppenphase der Europa League spekulieren. Salzburgs Trainer Huub Stevens, dem am Donnerstag die Partie gegen Lewski Sofia ins Haus steht ("Bis dahin müssen wir viel arbeiten, in allen Bereichen" ), hält eine violette Überraschung durchaus für möglich. "Wenn die Austria so spielt wie gegen uns, dann haben sie sicher eine Chance. Sie muss selbstbewusst auftreten."

Während die Austria um ihren Goalie Szabolcs Safar bangt, der nach einem Zusammenstoß mit einer Schulterverletzung ausschied und einer MR-Untersuchung harrt, ist Bremens Schlussmann Tim Wiese in Hochform. Nach dem 2:0-Heimsieg am Samstag gegen Hoffenheim ist Wiese in der Liga seit 619 Minuten ohne Gegentreffer. Für das Europacup hat das freilich recht wenig zu sagen. (Sigi Lützow, DER STANDARD, Printausgabe, Montag, 19. Oktober 2009)

FK Austria Wien - Red Bull Salzburg 1:0 (1:0)

Wien, Horr-Stadion, 9.092, SR Drabek

Tor: 1:0 (20.) Junuzovic

Austria: Safar (24. Almer) - Standfest, Bak, Dragovic (46. Ortlechner), Suttner - Klein, Baumgartlinger, E. Sulimani - Junuzovic, Acimovic (92. Hattenberger) - Diabang

Salzburg: Gustafsson - Schwegler, Sekagya, Dudic (55. Cziommer), Ulmer (66. Jezek) - Schiemer - Tchoyi, Leitgeb, Pokrivac, Svento - Janko (46. Zickler)

Gelb-Rote Karte: Pokrivac (63./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Hattenberger bzw. Cziommer, Schiemer