Exkursion nach Lodz

Sanja Ivekovic' Arbeit ist geprägt durch die kritische Auseinandersetzung mit der Politik der Bilder und Körper. Zu ihren künstlerischen Strategien gehört die Analyse medialer Identitäts- konstruktionen ebenso wie politisches Engagement, Solidarisierung und Aktivismus. Seit den 1970er Jahren arbeitet sie mit Performance, Video, Fotografie, Installation und Aktionen im öffentlichen Raum.

Die Werke der Künstlerin werden nun in einer großen Schau gezeigt - leider einen Sprung von uns entfernt, in Polen, genau: in Lodz. Wer die Möglichkeit hat, dort zu sein, schaut am besten auch gleich ins Kunstmuseum. Die Ausstellung umfasst eine Auswahl aus den Jahren 1974-2007 sowie das Projekt "Haus der Frauen (Eine Brille") (2009), das in Form von Plakaten im öffentlichen Raum einiger polnischer Städte realisiert wurde.

Zu sehen bis 13. Dezember im Kunstmuseum ms, Wieckowskiego-Straße 36, Lodz.

Foto: Sanja Iveković

Nostalgie 2175

Im Jahr 2175 ist die Sonne verschwunden. Die Menschen tragen Schutzkleidung und haben sich 73 Jahre nach der Katastrophe erfolgreich angepasst. Sie kompensieren ihre Schutzlosigkeit mit neuen Techniken. Sie reproduzieren sich schmerzfrei....

Regisseurin Katrin Schurich und das KosmosTheater bitten zur Österreichischen Erstaufführung eines Theaterstücks der aufstrebenden deutschen Dramatikerin Anja Hilling, deren Stück "Nostalgie 2175" als eine sprachgewaltige Liebeserklärung an die Vergangenheit, an verschwundene Welten und versunkenes Glück gelesen werden kann. Es beschreibt die Unmöglichkeit, in der Gegenwart glücklich zu sein. Der Text entzieht sich gängigen Kriterien und Genres, ist Zukunftsutopie und vielleicht auch Gegenwartsbeschreibung.

Vorstellungen: 21., 22., 23., 24., 27., 28., 29., 30., 31. Oktober (Di - Sa, 20:30 Uhr)

Link: KosmosTheater, Siebensterngasse 42, A-1070 Wien; Karten: Tel. 01/523 12 26, karten@kosmostheater.at

Foto: Bettina Frenzel

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Trennung von Sex und Fortpflanzung

Der Stanford Club of Austria und die Technische Universität Wien laden zu einem interdisziplinären Vortrag von Carl Djerassi am Mittwoch, 21. Oktober um 19 Uhr zum Thema "Die Trennung von Sex und Fortpflanzung: Gibt es eine schuldige Seite?".

Dem Vortrag der "Mutter" der "Pille" folgt ein Statement und eine allgemeine Diskussion mit Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx im Kuppelsaal der TU Wien Karlsplatz 13, 1040 Wien, Hauptgebäude, Stiege 1, 4. Stock. Freier Eintritt.

Bücher der Vortragenden können erworben werden. Unter den anwesenden Studierenden werden je 10 Bücher von Prof. Carl Djerassi und Matthias Horx verlost.

Anmeldung per E-Mail

Links: www.djerassi.com, www.horx.at

Foto: REUTERS/Heinz-Peter Bader

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30 Jahre Frauenrechtskonvention, 20 Jahre AI-Netzwerk Frauenrechte

Am 18. Dezember 1979 wurde das Übereinkommen über die Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau von der UNO-Generalversammlung verabschiedet, das am 3. September 1981 in Kraft trat. Die Frauenrechtskonvention (Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women/CEDAW) ist zweifellos das wichtigste völkerrechtliche Abkommen auf dem Gebiet der Frauenrechte. Zehn Jahre später, 1989 entstand innerhalb der österreichischen Sektion von Amnesty International die "Aktionsgruppe Frauen", das heutige AI-Netzwerk Frauenrechte.

Diese beiden runden Geburtstage werden mit einer würdigen Feier begangen: Am Freitag, 23. Oktober ab 19 Uhr in der Sargfabrik unter dem Titel "Meilsteine. Stolpersteine". Patricia Hladschik, Boltzmanninstitut für Menschenrechte und ehemaliges langjähriges AI-Vorstandsmitglied, spricht über die Frauenrechtskonvention und ihre Auswirkungen. Mehrangiz Kar hält den Hauptvortrag zu Frauenrechten im Iran.  Irene Planer, AI-Vorstandsmitglied und Mitbegründerin der Aktionsgruppe Frauen, berichtet über die Anfänge der Frauenrechtsarbeit bei AI Österreich. Musik: "Weltenmusik Trio", Edith Lettner (Saxophon), Ursula Schwarz (Piano), Karin Bindu (Percussion). Soroush Izadi singt Lieder aus dem Iran. Anschließend gemütliches Beisammensein mit Büffet. Eintritt: freie Spenden.

Anmeldung unter E-Mail

Link: AI-Netzwerk Frauenrechte

Foto: REUTERS/Tomas Bravo

Und noch ein 30er

Unter dem Motto "30 Jahre und kein bißchen leise" feiert die Öffentliche Frauenbibliothek AEP am Samstag, 24. Oktober ab 17 Uhr ihr 30-jähriges Bestehen. Am Programm: Lesung mit den Autorinnen Marlen Schachinger und Barbara Hundegger. Birgit Melcher liest frühe Texte der autonomen Frauenbewegung. Zudem: Bücherausstellung - 30 Jahre frauenbewegte Literatur; BilderBande - Fotos und andere Dokumente illustrieren die 30-jährigen Bibliotheksgeschichte. Inklusive: feminis-MUS-IKalische Untermalung und Internationales Buffet.

Link: Öffentliche Frauenbibliothek AEP, Müllerstrasse 26, A-6020 Innsbruck

Foto: Logo/Screenshot AEP

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Babykino mit Brüno

Am Dienstag, 27. Oktober, 11 Uhr, bringt das Votiv dann "Brüno" von und mit Sasha Baron Cohen unter der Regie von Larry Charles in englischer OF mit deutschen Untertiteln.

Die Babys können mit in den Kinosaal genommen werden. Der Saal wird nicht ganz abgedunkelt und kann daher mit dem Kind im Arm ohne Stolpern kurz verlassen und wieder betreten werden. Der Ton ist etwas leiser als normal, um schlafende Kinder nicht zu wecken oder zu erschrecken. Vor der Vorstellung gibt es an unserer Bar Kaffee und Kuchen, Wickeltisch und ein Flaschenwärmer stehen zur Verfügung. An der Bar ist selbstverständlich Rauchverbot.
Einheitspreis: EUR 6,50. Für das Kind wird selbstverständlich kein Eintritt verlangt.

Link: Babykino im Votivkino, Währinger Straße 12, 1090 Wien

Foto: APA/AP/Universal Pictures

Slam B

Ab sofort findet der neue, monatliche Poetry Slam im Wiener Literaturhaus statt: Ein Poetry Slam ist keine klassische Lesung, sondern es handelt sich hierbei um einen literarischen Wettkampf, vor allem um die Gunst des Publikums. Es darf jede/r mitmachen, die/der sich vor Ort bei der Slammoderatorin anmeldet, mindestens zwei selbstverfasste Texte dabei hat und sich bereit erklärt, auf einer Bühne ihre/seine Performance (nicht länger als 5 Minuten) vor dem Publikum durch Applaus bewerten zu lassen.

Die Reihenfolge der Auftretenden wird gelost, die Höchstteilnehmerzahl wird auf 12 SlammerInnen beschränkt. Es sind keine Hilfsmittel (außer dem Blatt Papier mit dem eigenen Text), sowie sonstige Accessoires und Gesangseinlagen erlaubt.

Nach jeweils 3 TeilnehmerInnen ist das Publikum aufgefordert, ihre/n FavoritIn fürs Finale durch lautstarken Applaus zu bestimmen. Die 4 FinalistInnen kämpfen im Finale um die Stockerlplätze, viel Ruhm und natürlich auch kleine Anerkennungspreise.

Slam B ist ein abwechslungsreicher Abend, bei dem das Publikum nicht nur mitbestimmen kann, sondern dazu aufgefordert wird. Durch den Abend führt die Organisatorin und charmante Slammoderatorin Diana Köhle.

Weitere Termine: 20. November, 18. Dezember, 15. Jänner 2010, 19. Feber 2010, 19. März 2010, 23. April 2010, 14. Mai 2010, 18. Juni 2010 jeweils 20 Uhr.

Link: www.slamb.at

Foto: www.slamb.at

Herbstliche Spaziergänge auf den Spuren Wiener Frauengeschichte

Kulturvermittlerin Petra Unger führt interessierte Frauen in verschiedene Bezirke und Museen. Auch Männer sind herzlich eingeladen, ihren Blick auf Geschichte, Kunst und Stadt auf diese Weise zu erweitern.

Die Themen der nächsten Rundgänge:

  • Kunst hat (k)ein Geschlecht - oder doch?
    Frauenbilder im Kunsthistorischen Museum
    Treffpunkt: Foyer des Museums - Eintritt: € 7.- pro Person ab 10 Teilnehmer/innen
    Termin: 22. Oktober, Beginn: 18 Uhr (Dauer: 2 Stunden) 
  • Frauenspuren und Heldengeschichten
    Ein spannender Einstieg in Frauen-und Geschlechtergeschichte allgemein und Frauengeschichte(n) des ersten Bezirks im Besonderen
    Treffpunkt: vor dem Parlament am Brunnen
    Termin: 24. Oktober, Beginn: 14 Uhr (Dauer: 2 1/2 Stunden)

Die Teilnehmer/innenzahl beschränkt sich pro Rundgang auf 25 Personen. Anmeldung unbedingt erforderlich: E-Mail oder Tel. 0664/ 421 64 44

Link: Petra Unger

Foto: Frauenrundgang 3/2006/Webseite Petra Unger

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Lila Tipps

Der offene Treff für junge Lesben und solche, die es werden wollen, ist im Lila Tipp mit einem neuen Programm in den Herbst gestartet. Du bist (vielleicht) lesbisch, bisexuell oder queer und zwischen 13 und 20 Jahre alt? Dann einfach montags zwischen 17 und 19 Uhr in der Lesbenberatung vorbeikommen und andere kennen lernen, Kontakte knüpfen, spielen, Fragen stellen, Tee trinken, Bücher ausleihen, wuzzeln, Infos austauschen, auf der Couch abhängen, übers lesbische, bisexuelle und queere Leben diskutieren, lachen und Spaß haben. Themen der Treffs: Am 12. Oktober: Film schauen / Am 19. Oktober: Coming-Out - Geschichten, Fragen, Unterstützung, Bestärkung / Am 9. November: Spurensuche. Geschichte der Lesben- und Schwulenbewegung / 16. November: Coming-Out:theatralisch!

Außerdem finden ab Oktober Lila Abende (6. November, 4. Dezember, 8. Januar, 5. Februar jeweils ab 20 Uhr) zum Kennenlernen, lesbische Luft schnuppern & austauschen für alle Frauen jeden Alters statt. Trans welcome!

Link: Mehr Tipps beim Lila Tipp, Lesbenberatung in der Rosa Lila Villa, Mo-Mi-Fr 17-20 Uhr, Linke Wienzeile 102, 1060 Wien

Foto: REUTERS/Casper Christoffersen

Reflexionen

Die Wiener Künstlerin Elisabeth Lorenz präsentiert ihre neuesten Werke im Schloss Wilhelminenberg: In den "Reflexionen" spiegeln sich Eindrücke von ihren Reisen in ferne Länder ebenso wieder, wie die spontane Einordnung ihrer emotionalen Impulse in die Erlebniswelt der Bilder. Die Umsetzung in Acryl auf Leinen und Karton erfolgt in der ihr eigenen charakteristischen Farbgebung.

Zu sehen bis 29. November.

Foto: Hermann Lorenz

Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen

Der Verleih Filmladen zeigt den neuen Film der deutschen Regisseurin Margarethe von Trotta ("Die bleierne Zeit", "Rosa Luxemburg") österreichweit in den Kinos. "Vision" ist die Geschichte einer herausragenden Frauenpersönlichkeit des Mittelalters – der Äbtissin, Visionärin, Naturheilkundlerin und Komponistin Hildegard von Bingen, gespielt von Barbara Sukowa.

Hildegard wächst im Kloster auf, wo sie durch ihre mütterliche Mentorin großes Wissen erwirbt und auch in ihrer musikalischen Begabung gefördert wird. In weiterer Folge gründet Hildegard gegen den anfänglichen Widerstand der Kirchenoberen im Jahr 1150 das Frauenkloster Rupertsberg in der Nähe von Bingen am Rhein. Sie wirkt als Äbtissin und Heilkundige, sie komponiert und schreibt Bücher. Mit ihrem Erfolg und ihrem Charisma löst Hildegard heftigen Widerspruch in der Kirche aus.

Link: Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen

Foto: Filmladen/Filmausschnitt Vision

Do the Frauencafé!

Das Mädchencafé ein neues Projekt des Frauencafés, das jeden Mittwoch von 13 bis 18 Uhr für Mädchen ab 10 Jahren einen selbstgestalteten, feministischen Raum zum Treffen, Quatschen, Freundinnen Kennenlernen, Basteln, Chatten, Surfen, Filme Schauen,... bietet. Saft und Snacks gibt's gratis, Mittagsteller für 2 Euro, Essen selber mitbringen ist auch ok. Zusätzlich gibt es Workshops und Beratungsangebot.

Außerdem am Frauencafé-Programm: Mampfwerkstatt jeden 1. Sonntag im Monat ab 17 Uhr (all genders welcome), Bastelwerkstatt jeden 3. Sonntag im Monat ab 17 Uhr und der Feminist P*rn Club jeden letzten Sonntag im Monat um 19 Uhr (open for women and transgenders).

Link: Frauencafé Wien, Langegasse 11, 1080 Wien - jeden Donnerstag und Freitag von 18-24 Uhr geöffnet, Frauen, Lesben, Transgenders und Intersex Personen willkommen!

Foto: Standard/Hendrich

Sommerausstellung im Frauenmuseum

Im Frauenmuseum ist derzeit die Ausstellung "Frauennachlässe l Fragmente aus vielen Leben" zu sehen, eine Kooperation des Frauenmuseums mit der Sammlung Frauennachlässe an der Universität Wien. Nachlässe von Frauen wurden meist seltener als überlieferungswürdig erachtet als jene von Männern. Dieser Tatsache wirkt die "Sammlung Frauennachlässe" am Institut für Geschichte der Universität Wien entgegen, die seit 1991 aufgebaut wird.

Die Ausstellung stellt nun diese Sammlung erstmals außerhalb des universitären Bereichs vor und ergänzt sie um diverse Exponate und Geschichten aus dem Bregenzerwald und aus Vorarlberg. Außerdem zu sehen: Arbeiten der Künstlerinnen Veronika Dirnhofer und Sunhild Wollwage.

Zur Ausstellung hat das Vermittlungsteam des Frauenmuseums ein spezielles Erlebnisprogramm für Kinder entwickelt.

Zu sehen bis 26. Oktober.

Link: Frauenmuseum, Platz 501, 6952 Hittisau
Öffnungszeiten: Do 15-20 Uhr, Fr 15-17 Uhr, Sa und So 10-12 und 14-17 Uhr

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Hanspeter Schiess