Rom/Wien - Die Armen in den Entwicklungsländern sind am schwersten von der Krise betroffen. Das legt ein am Mittwoch veröffentlichter Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Uno (FAO) und des Uno-World Food Programme (WFP) dar.

Das Zusammenwirken der Welternährungs- und der Wirtschaftskrise haben die Zahl der weltweit Hungernden auf ein historisches Hoch angehoben - laut Schätzungen der FAO sind über eine Milliarde Menschen unterernährt.

Fast alle unterernährten Menschen leben in Entwicklungsländern. Die meisten in Asien (rund 642 Millionen Menschen) und Afrika südlich der Sahara (265 Millionen). Dies geht aus dem Welthungerbericht („The State of Food Insecurity 2009") hervor. Das Papier hat die FAO in diesem Jahr gemeinsam mit WFP erstellt und am Mittwoch anlässlich des Welternährungstages (16. Oktober) veröffentlicht.

Weniger Entwicklungshilfe

Bereits vor der aktuellen Krise stieg die Zahl der Hungernden in der Welt im vergangenen Jahrzehnt langsam, aber stetig. In den 80er- und frühen 90er-Jahren konnten Fortschritte bei der Bekämpfung des chronischen Hungers erzielt werden - vor allem aufgrund der erhöhten Investitionen in die Landwirtschaft im Anschluss an die Welternährungskrise in den frühen 70er-Jahren. Aber ab Mitte der 90er, als die offizielle Entwicklungshilfe für den landwirtschaftlichen Sektor deutlich zurück ging, stieg die Zahl der Hungernden in allen Regionen außer in Lateinamerika und der Karibik - und später auch dort. (red, DER STANDARD Printausgabe 15.10.2009)