Elf österreichische Forschungsprojekte erhielten im Rahmen des vergangenen Life-Sciences-Calls des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) eine Förderzusage. Die Ausschreibung für kommendes Jahr erfolgt noch diesen Oktober.

Der WWTF ist eine private gemeinnützige Förderorganisation für Wissenschaft und Forschung in Wien. Die Förderinstrumente und Vergabeverfahren des Fonds sind auf die Stärkung der Grundlagenforschung in Wien gerichtet. Ein Fokus des Life-Sciences-Calls liegt auf der Aufklärung molekularer Mechanismen und der Entwicklung der dazugehörigen Methoden. Ein anderer auf Aspekten der klinischen Forschung. Die bessere Verbindung der Life-Sciences mit anderen Naturwissenschaften, namentlich in Fragen der Modellierung, spielt eine dritte Rolle.

Unter den elf Projekten (es gab 75 Einreichungen), die heuer mit insgesamt 5,5 Millionen Euro gefördert werden, finden sich beispielsweise zwei am renommierten Institut für Molekulare Pathologie (IMP): Zum einen sollen dort jene Proteine identifiziert werden, die für das Lernen und den Aufbau des Gedächtnisses verantwortlich sind. Und zum anderen wollen die Forscher herausfinden, wie es zur Gliederung des Genoms kam.

"Achillesferse"

Am Center for Molecular Medicine (CeMM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wiederum will man in der DNA die "Achillesferse" der Krebsentstehung finden, um neue Tumormedikamente möglich zu machen. Auch die Medizinische Universität Wien geht der Entstehung von Krankheiten auf den Grund, dort sollen allerdings jene Enzyme identifiziert werden, die ein Funktionieren oder Versagen des Immunsystems verursachen. In den Tiefen der RNA suchen die Wiener Wissenschafter auch nach Zusammenhängen mit Alzheimer, eine andere Gruppe befasst sich mit Nierenerkrankungen.

Boku, Uni Wien, TU Wien und die Max F. Perutz Laboratories widmen sich Abwässern, Pilzen und Pflanzenhormonen. (fei/DER STANDARD, Printausgabe, 14.10.2009)