Grüne Meerkatzen gehören zu den Altweltaffen und bewohnen weite Teile Afrikas südlich der Sahara. Sie sind Allesfresser mit einer starken Vorliebe für Gräser und Früchte. Je nach Jahreszeit und Lebensraum sind sie jedoch in ihrer Nahrungswahl sehr anpassungsfähig. In manchen Gegenden plündern sie auch Plantagen, was sie stellenweise in Konflikt mit dem Menschen bringt. Natürliche Feinde sind diverse Raubkatzen wie Löwen, Leoparden und Geparden, Hyänen, Schakale, Greifvögel, aber auch Paviane.

Meerkatzen leben in Gruppen von bis zu 80 Individuen zusammen, in denen eine ausgeprägte Hierarchie herrscht. Der Rang eines Tieres entscheidet nicht nur über den Zugang zu Nahrung und Sexualpartnern, sondern auch darüber, wie oft und wie lange es in den Genuss von Fellpflege (Grooming) durch andere Gruppenmitglieder kommt. Die Affen warnen einander mit Alarmrufen, anhand deren klar unterscheidbar ist, ob es sich bei der Gefahr um einen Bodenräuber wie etwa einen Leoparden, einen Angreifer aus der Luft, wie einen Adler, oder eine Schlange handelt, die jeweils unterschiedliche Vermeidungsreaktionen verlangen.

Da Meerkatzen relativ klein, einfach zu halten, nicht gefährdet und nah mit dem Menschen verwandt sind, gehören sie zu den am meisten verwendeten Primaten in der biomedizinischen Forschung. Unter anderem sind sie vielversprechende Forschungsobjekte im Kampf gegen Aids, da der Vorläufer von HIV, das Simian Immunodeficiency Virus (SIV), in wilden Meerkatzen-Populationen weit verbreitet ist. (strn/DER STANDARD, Printausgabe, 14.10.2009)