Wien - Der Konflikt zwischen der Drogeriekette Schlecker und der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) geht in die nächste Runde: Ende September haben die Gewerkschafter bei Protestaktionen in einigen österreichischen Städten eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Schlecker-Beschäftigten gefordert (derstandard.at hat berichtet). Seit damals seien mehr als 4.000 Unterstützungserklärungen seitens der Kunden via Post und Internet eingelangt, teilte die Gewerkschaft am Dienstag mit. Nun wird überlegt, die Aktion auf ganz Österreich auszuweiten.

Während die GPA-djp mit dem Ergebnis der Protestaktion zufrieden ist, zeigt sie sich "sehr befremdet" über die ständigen Versuche der Schlecker-Geschäftsführung, die gewerkschaftlichen Aktivitäten "zu torpedieren statt endlich einen vernünftigen Dialog über die Verbesserung der Gehalts- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigen zu beginnen". Es werde bestritten, dass es Probleme gibt, sagte GPA-djp-Sprecher Martin Panholzer.

Distanzieren

Die Mitarbeiter würden auch mit Unterschriftenlisten aufgefordert, sich von der GPA-djp zu distanzieren, vermutet die Gewerkschaft. Bei Schlecker war vorerst niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Falls sich diese Informationen bestätigen, "gäbe es erst richtigen Stress", sagte der stellvertretende Bundesgeschäftsführer der GPA-djp, Karl Proyer.

Solche Methoden seien "eigentlich eines modernen Handelsunternehmens nicht würdig", so die Gewerkschaft. "Wir wollen nicht mehr, als dass die bestehenden Gesetze und kollektivvertraglichen Regeln auch im Unternehmen Schlecker eingehalten werden", sagte Proyer. Solange dies nicht der Fall sei, werde die GPA-djp nicht von den Aktivitäten "im Interesse der Beschäftigten und zur Aufklärung der Öffentlichkeit ablassen". (APA)