Ein Motiv für das Beziehungsdrama Montagabend in Wien-Floridsdorf, bei dem ein 46-Jähriger auf seine Ehefrau (40) eingestochen und auch seinen 13-jährigen Sohn verletzt hat, könnte eine im Raum stehende Trennung des Paares gewesen sein. Dem Vernehmen nach soll es deswegen bereits öfters zu Streitigkeiten gekommen sein. Die Einvernahme des Mannes war am Dienstag noch im Laufen, so Polizeisprecher Roman Hahslinger.

Der Mann hatte die 40-Jährige im Zuge eines Streits gegen 20.30 Uhr im Stiegenhaus des Wohnhauses in der Jedlersdorfer Straße zu Boden gestoßen und sie dann mit der rund 50 Zentimeter langen Eisenstange und dem 26 Zentimeter langen Küchenmesser attackiert. Vier der insgesamt sechs Kinder des Paares im Alter von zwei bis 19 Jahren hatten sich währenddessen in der Wohnung aufgehalten. Sie dürften die Auseinandersetzung vermutlich gehört, die Angriffe selbst zuerst aber nicht mitbekommen haben.

Schließlich wurde der 13-jährige Sohn auf die Attacken des Vaters aufmerksam: Als er seiner Mutter zu Hilfe eilte, wurde er durch einen Messerstich an der linken Hand verletzt. Daraufhin ließ der rabiate Vater laut dem Polizeisprecher Messer und Stange fallen und flüchtete. Nachbarn alarmierten die Einsatzkräfte. Die Frau wurde mit einem Einstich im Bereich der Lunge, Schnittwunden am ganzen Körper und einer Rippenfraktur ins Spital eingeliefert; Lebensgefahr bestand nicht. Beamte konnten den 46-Jährigen wenig später in der Nähe des Tatortes festnehmen. Der Mann leistete keinen Widerstand. (APA)