Ein neues Freizeitangebot am Donaukanal, Pier 9, das außer mit einem Lokal, einem Bike-Shop und einer Park-&-Ride-Anlage auch mit einer 21 Meter hohen Kletterwand aufwartet, ist am Montag offiziell von Stadtentwicklungs- und Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker eröffnet worden. Vor Ort wurde auch der Masterplan Donaukanal präsentiert, der klare Richtlinien für die weitere Entwicklung des 17 Kilometer langen Landschaftsraumes bieten soll.

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Ebenfalls vorgestellt wurde ein Boots-Taxi, das ab dem Frühjahr 2010 verschiedene Highlights am Donaukanal verbinden könnte. Der Betreiber, Johann Litschauer, hat in einem ersten Schritt eine Anlegestelle in Nußdorf errichtet, um Gäste von der Innenstadt auf dem Wasser zu den Heurigen zu bringen. Die Errichtung weiterer Anlegenstellen seitens der Stadt Wien ist im Gespräch.

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Der Masterplan "als wichtiges Instrument zur Entwicklung des Donaukanals" zeige Potentiale auf und beinhalte "klare Kriterien für die weitere Belebung", so Schicker (rechts in Bild). Es werde "nicht alles zu einer Entertainment-Meile", betonte der Stadtentwicklungsstadtrat. "Der Donaukanal soll ein durchgehender Natur- und Erholungraum bleiben", erklärte auch Donaukanal-Koordinator Bernhard Engleder (links im Bild).

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Im Masterplan vorgesehen sind so genannte "Ermöglichungsräume", die "nutzungsoffen und gestalterisch nicht vordefiniert sind". Solche Bereiche mit flexibler Möblierung und Infrastruktur sollen als Ruhepole zwischen den gastronomisch geprägten Angeboten fungieren und den Wienerinnen und Wienern die Möglichkeit bieten, sich ohne Konsumzwang am Donaukanal zu erholen. Berücksichtigt im Masterplan wurde Anrainer-Feedback, das die Studie "Wohlfühloase Donaukanal" der Stadtpsychologin Cornelia Ehmayer zu Tage förderte.

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Um einer ungezügelten Entwicklung Einhalt zu gebieten, sollen in den zentraumsnahen Bereichen des Donaukanals zu bereits bekannten Projekten wie der Revitalisierung des Schützenhauses oder dem Gourmethaus keinen weiteren Projekte mehr hinzukommen. Details zu einer Rad- und Fußgängerbrücke über die Wienflussmündung bei der Urania sollen am Anfang des kommenden Jahres präsentiert werden.

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Anders als der zentrumsnahe Bereich sollen sich der Oberlauf und der Unterlauf des Donaukanals zu "naturnahen Erholungsräumen mit urbanen Elementen" ausprägen. Zu den übergeordneten Leitsätzen des Masterplans gehört das Ziel, "das Wasser näher zu den Menschen zu bringen", auch wenn sich der Donaukanal als Schifffahrtsstraße nicht zum Baden und Schwimmen eignet. Als konkrete Maßnahmen werden unter anderem zusätzliche Stege und Stufen sowie Anlegestellen für "bedarfsorientierte Bootstaxis" angeführt.

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Zu den erklärten Zielen des Masterplans gehört eine Verbesserung der barrierefreien Erreichbarkeit. Fix geplant sind ein weiterer Aufzug zwischen Schwedenbrücke und Marienbrücke mit dem Stationsgebäude für den Twin City Liner sowie ein Aufzug bei der Salztorbrücke auf Seite des zweiten Bezirks. Zur Erreichung eines durchgängigen und einheitlichen Erscheinungsbildes soll ein Gestaltungswettbewerb die zukünftigen Vorgaben für Möblierungen oder auch für ein Leistsystem liefern. Jetzt akzeptiert sei die aktuelle Fassade des Badeschiffes, so Engleder.

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Akzeptiert seitens der Stadt Wien sind auch die Graffitti entlang des Donaukanals. Nur problematische politische Inhalte werden entfernt, "alles andere bleibt", so Schicker. (glicka, derStandard.at, 12. Oktober 2009)

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