London - Um das immer größer werdende Loch in der Haushaltskasse zu stopfen, will die britische Regierung Staatsbesitz im Gesamtwert von 17,3 Milliarden Euro verkaufen. Außerdem werde man "konsequent gegen Steuerhinterziehung und Steuervermeidung vorgehen" , sagte Premier Gordon Brown am Montag in London.

Die schrumpfenden Steuereinnahmen sowie die explodierenden Kosten der Arbeitslosen- und Sozialkassen machen im laufenden Finanzjahr eine Neuverschuldung von 189 Mrd. Euro notwendig; mit mehr als zwölf Prozent übersteigt Großbritannien das Maastricht-Kriterium für Neuverschuldung um das Vierfache.

Auf Browns aktueller Liste stehen spektakuläre Infrastruktur-Projekte wie die Themse-Mautbrücke bei Dartford östlich von London sowie der Tunnel unter dem Fluss, durch den die Eurostar-Züge auf den Kanal zurasen.

Versilbert wird auch das Pferdewett-Büro Tote, dessen Privatisierung schon 2001 in Labours Wahlprogramm stand. Alle Deals sollen in den kommenden zwei Jahren abgeschlossen werden. (sbo, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.10.2009)