Athen - Nach dem Tod eines Flüchtlings aus Pakistan haben griechische Menschenrechtsaktivisten Beamten einer Polizeiwache in Athen vorgeworfen, den Mann schwer misshandelt zu haben. Vor der Wache, in der der Pakistani mehrere Tage festgehalten worden war, kamen am Sonntag mehrere hundert Menschen zu einer Protestkundgebung zusammen und verlangten Aufklärung von der Polizei.

Angeführt wurde die Demonstration von zwei Parlamentsabgeordneten und einem Sprecher der Organisation Vereint gegen Rassismus, Petros Constantinou. Der für den Stadtbezirk zuständige Polizeichef empfing eine Delegation der Demonstranten.

Schläge und Folter

Der illegal eingewanderte Pakistani war nach Polizeiangaben am 28. September wegen eines Messerangriffs auf einen ebenfalls aus Pakistan stammenden Jugendlichen festgenommen und am 1. Oktober gegen Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Am vergangenen Freitag wurde der Mann von seinem Bruder tot aufgefunden. Angehörige und Freunde bezichtigen Beamte der Polizeiwache, ihn während der Haft geschlagen und mit Elektroschocks gefoltert zu haben.

Der Polizeichef räumte laut Constantinou ein, dass die Beamten zur Anwendung "notwendiger Gewalt" gezwungen gewesen seien. Sie hätten den Mann aber nicht misshandelt. Constantinou wirft der Polizei in dem Fall Vertuschung vor und kündigte weitere Protestaktionen an. (APA/AP)