Antananarivo - Trotz einer internationalen Vermittlungslösung ist im Machtkampf in Madagaskar keine Lösung in Sicht. Die Übergangsregierung ernannte am Wochenende den in einem internationalen Plan vorgeschlagenen Eugene Magalaza zum neuen Ministerpräsidenten. Der bisherige Regierungschef Monja Roindefo weigert sich jedoch, seinen Posten abzugeben. Magalaza, Professor der Philosohphie und Anthropologe, gilt als politisch neutral und war bisher eher unbekannt.

Die Vermittlungslösung sieht zudem vor, dass der frühere Bürgermeister der Hauptstadt Antananarivo Andry Rajoelina (35), der Präsident Marc Ravalomanana im März mit Unterstützung der Armee entmachtet hatte, bis zur Wahl im kommenden Jahr als Interimspräsident im Amt bleibt. Der im südafrikanischen Exil lebende Ravalomanana lehnt dies ab. Ob Rajoelina bei der Präsidentenwahl 2010 selbst als Kandidat antreten will, ließ er bisher offen.

Roindefo war ein vehementer Befürworter des Coups im Frühjahr. Beobachter hatten mit seinem Widerstand gegen eine Kompromissregierung in dem ostafrikanischen Inselstaat gerechnet. (APA/AP/Reuters)