Island ist eine Insel, die sich durch ihren aktiven Vulkanismus täglich neu hervorbringt. Feuer und Wasser sind die treibenden Kräfte. Meer, Gletscher, Schwefeltümpel, Wasserfälle und Seen prägen das Land. Nicht zuletzt verfügt Island über eine einzigartige Badekultur. Viele Gründe, um das isländische Wasser in all seinen Variationen genauer zu betrachten.

Im Bild: Swimmingpool des isländischen Nobelpreisträgers für Literatur, Halldór Laxness (1902-1998). Daneben sein Haus Gljúfrasteinn bei Mosfellsbær in der Nähe von Reykjavik, das heute ein Museum ist.

Foto: Eva Tinsobin

Ungechlort, von geothermischen Quellen gespeist und mit Gletscherwasser auf 37°C bis 42°C "heruntergekühlt" - die Sundlaugs und Sundhölls (Freiluftbäder) finden sich in jeder noch so kleinen Ortschaft und prägen die isländische Badekultur.

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In der alten Sundhöll in Lýsuhóll im Süden der Snæfellsnes-Halbinsel plantscht man vor Vulkankegeln im moosgrünen Wasser der algenbewachsenen Becken.

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"Hier am Gletscher sind die berühmtesten Mineralquellen der Welt. Dort bin ich hineingeraten", schreibt Halldór Laxness über den Gletscher Snæfellsjökull ("Schneeberggletscher"), an dem Jules Verne den Einstieg zum Mittelpunkt der Erde ortete. (Halldór Laxness: "Am Gletscher", Steidl, S. 120)

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In den Glassäulen der "library of water" in Stykkishólmur archiviert die amerikanische Künstlerin Roni Horn das Wasser der 24 isländischen Gletscher in Glassäulen. Stykkisholmur ist eine Stadt und Gemeinde im Norden der Halbinsel Snæfellsnes.

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Nach dem Tümpeln in den Becken der weitläufigen Badeanlage Sundlaugar á Akureyri spielen frostige Außentemperaturen keine Rolle. Akureyri ist die viertgrößte Stadt Islands und liegt im Norden, rund 50 Kilometer vom Polarkreis entfernt.

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Der Wasserfall Goðafoss im Norden des Landes erscheint wie eine Miniatur der Niagarafälle. Hier soll der Stammesfürst Þorgeir nach der Übernahme des Christentums als Staatsreligion (um 1000 n. Chr.) die letzten heidnischen Götterbilder versenkt haben.

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Der seichte Mývatn ("Mückensee") in der nördlichen Gemeinde Skútustaðir wird von unterirdischen heißen Quellen gespeist und ist Namensgeber des Mývatn Lacus - ein Metansee auf dem Saturnmond Titan. Die Zugmücken stechen nicht und bedingen den Enten- und Fischreichtum.

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Jarðböð ("Erdbäder") nennt sich die Lagune mit geothermalem Wasser in der Umgebung des Myvatn.

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Schwefellacke am Pass Námaskarð (isl. náma = Mine) zwischen Mývatn und Egilsstaðir. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hier Schwefel abgebaut und vom Hafen Húsavík aus verschifft.

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Brodelnder Schlammtopf in den Hverir-Solfataren unterhalb des Berges Námafjall. Das schwefelgelb-blaue Feld mit seinen heißen Quellen und Dampf speienden Steinschloten beruht auf dem aktiven Vulkanismus des Krafla-Systems.

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Der Jökulsárlón ("Gletscherflusslagune") ist der größte Gletschersee und mit 248 Metern auch der tiefste See Islands. Er diente als Schauplatz für Filmproduktionen wie "James Bond - Stirb an einem anderen Tag", "Tomb Raider" und "Batman Begins".

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Wenn die Sonne auf den 62 Meter hohen Skógafoss ("Waldwasserfall") scheint, soll man das in einer Höhle dahinter versteckte Gold des Siedlers Þrasi Þórólfsson glänzen sehen.

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Der Krater Kerið liegt im Süden Islands und ist Teil des Kratersystems Tjarnarhólar. Der grüne Kratersee besteht aus Grundwasser und dient Fischen als Lebensraum.

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Wasserkuppel des Geysirs Strokkur ("Butterfass") unmittelbar vor dem Ausbruch. Er liegt neben dem seltener ausbrechenden großen Geysir an der Straße der Naturwunder "Gullni hringurinn", oder "Golden Circle", im Südwesten der Insel.

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Elfennebel über dem Wasserfall Gulfoss, in Nachbarschaft der Geysire. In seinem Buch "Neues von der Elfenfront - Die Wahrheit über Island" erzählt der Künstler Wolfgang Müller von der Elfenbeauftragten Erla Stefánsdóttir, die von den deutschen Medien zur "Elfenministerin" ernannt wurde.

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Stillleben mit kochendem Schlammpfützchen, Socken und Bürste am Rande des Warmwassersees Laugarvatn. Im gleichnamigen Ort im Südwesten Islands nutzt man die vielen heißen Quellen zur Beheizung der Gewächshäuser.

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Ebenfalls am "Golden Cirle" liegt der größte natürliche See Islands - der Þingvallavatn. An seinem Nordufer, in Þingvellir, fand zwischen 930 und 1798 die jährliche gesetzgebende Versammlung Alþing statt.

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Flussbett des Flusses Öxará, der durch den Nationalpark Þingvellir fließt. Einst fanden die am Alþing Verurteilten im Öxará den Tod durch Ertränken.

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Badeanlage in Selfoss mit Dampfkammer hinter Glasbausteinen. Selfoss ist die größte Stadt Südislands und nicht zuletzt durch die größte und älteste Molkerei ein wichtiges Handelszentrum.

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Sport-Schwimmhalle in Selfoss.

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Die Brücke über den Ölfusá in Selfoss brach 1944 unter der Last von zwei Milchwagen zusammen. Die neue, mit Hilfe der amerikanischen Armee errichtete Brücke hat bislang zwei schweren Erdbeben und regelmäßigen Überflutungen standgehalten.

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Algenpracht im Fluss Varmá, der durch die südliche Garten- und Gewächshausstadt Hveragerði fließt. Inmitten des eiskalten Wassers sprudeln heiße Quellen aus dem Boden.

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Kochender Schwefelkessel im Geothermalgebiet Hengill am Rand der Stadt Hveragerði.

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Reykjavik vom Meer aus. Mit seinem Reichtum an Phytoplankton bietet der Nordatlantik rund um Island die Grundlage für den Fischfang, der rund 75 Prozent des Exportes ausmacht.

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Tanzende Skulpturen am Heißwasserspeicher Perlan ("Perle") in Reykjavik, der vom Architekten Ingimundur Sveinsson entworfen wurde. Von hier aus beheizt man unter anderem Reykjaviks Gehwege und Straßen. Ein Großteil der Wärmeenergie Islands wird geothermisch gewonnen.

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Der künstliche Geysir neben dem Heißwasserspeicher Perlan bricht alle paar Minuten aus.

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Mit einer Silica-Maske sind alle Badegäste gleich. Das Spa Bláa Lónið ist mit seinem 37°C bis 42°C heißen, kieselsäurehaltigen Wasser ein Nebenprodukt des Geothermalkraftwerkes Svartsengi. (Eva Tinsobin, derStandard.at)

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