Es braucht keine Fußball-Großveranstaltungen, um gemeinsam zu feiern: Private Initiativen tun's auch

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Die Stadt Wien will WienerInnen dazu motivieren, selbst niederschwellige Integrationsprojekte ins Leben zu rufen. Mit der Aktion "Sei dabei" unterstützt sie kleine private Projekte mit 300 Euro, Vereine können bis zu 5100 Euro abkassieren.

Töpferkurs oder Grillfest

Im Vordergrund stehen solle der "Dialog zwischen Einheimischen und Migranten", so Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger. Insgesamt stehen 100.000 Euro an Fördergeld  zur Verfügung, um den Projekten den Sachaufwand zu ersetzen. Die Ideen könnten von einem Töpferkurs über Schachpartien bis hin zu einem Grillfest reichen, so Frauenberger.

Private Projekte können unbürokratisch einreichen, für die Vereinsförderung muss hingegen ein Projektantrag geschrieben werden.

Neben finanzieller Hilfe hat die Stadt auch eine eigene Infohotline eingerichtet, die ab sofort werktags zwischen 8.00 und 12.00 Uhr unter der Wiener Nummer 4000-03919 erreichbar ist. Sie soll Beratungsstelle für "Sei dabei"-Initiativen sowie eine allgemeine Anlaufstelle bei Fragen rund um das Thema Zusammenleben sein.

Wenig Lob für Frauenbergers Aktion kommt von der Wiener ÖVP: Die Vereinsförderung sei "nix Neues", sagt Integrationsbeauftragte Sirvan Ekici im Gespräch mit derStandard.at, den 100.000 Euro-Topf gebe es seit Jahren: "Da wird etwas Altes als neu präsentiert".

Mehr Präsenz

Gleichzeitig will die Stadt mehr Präsenz bei der Integrationsarbeit vor Ort zeigen. Deshalb kümmern sich in Zukunft fünf - statt bisher drei - Regionalstellen der MA 17 um den Aufbau von Vereinsplattformen, um Konfliktprävention und die Vernetzung diverser Communitys. Auch hier kommt Kritik von der ÖVP: "Da öffnet die SPÖ 2009 nur das, was sie 2002 mit dem Integrationsfonds geschlossen hat."

 (mas, derStandard.at, 8.10.2009)