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Josef Pröll mit dem Bundespräsident Heinz Fischer beim Senionrat im Parlament.

Foto: APA/Fohringer

Wien - ÖVP-Chef Josef Pröll zeigt deutliche Präferenzen für eine Präsidentschaftskandidatur seiner Partei, eine offizielle Festlegung dazu gibt es aber noch nicht.

 

Pröll hatte bereits am Sonntag im STANDARD-Interview für eine Präsidentschaftskandidatur der ÖVP plädiert und dies auch mit "taktischen Überlegungen" begründet. Er wolle vermeiden, dass eine Oppositionspartei am Wahlabend mangels eines ÖVP-Kandidaten in "unverdiente Höhen" vorstößt.

Am Donnerstag traf sich Pröll mit den Landesparteichefs und debattierte bis spät in der Nacht über die Bundespräsidentschafts-Kandidatur. Ergebnisse drangen nicht nach außen, die Zufahrt zur ÖVP-Parteiakademie wurde von eigens engagierten Securities abgesperrt. Zur Sitzung gekommen waren, neben den Obleuten der meisten Bundesländer, auch Generalsekretär Fritz Kaltenegger und Klubchef Karlheinz Kopf.

Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll ließ sich bei dem Treffen im Seminarhotel auf dem Areal der ÖVP-Akademie von Landesrätin Johanna Mikl-Leitner vertreten. Auch Kärntens Landesparteichef Josef Martinz und Salzburgs Wilfried Haslauer waren entschuldigt. Ansonsten waren alle Landesobleute nach Wien gekommen. Über Inhalt und Ergebnis der Gespräche gab es vorerst keine Angaben.

Platter: Kandidatur "Offen"

Vor der Sitzung hatten aber die meisten der VP-Landeschefs ihre Präferenz kundgetan. Auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter zeigt sich "offen" für einen ÖVP-Kandidaten. Allerdings müsse man noch die Finanzierung des Wahlkampfes klären, so Platter in der "Tiroler Tageszeitung" (Donnerstags-Ausgabe). Und: "Unser Hauptziel, 2013 wieder den Bundeskanzler zu stellen, darf durch einen Bundespräsidentschaftswahlkampf nicht gefährdet werden." Dass man das Thema Präsidentschaftskandidatur am Donnerstagabend ansprechen wird, bestätigt auch Oberösterreichs VP-Obmann Josef Pühringer in der Tageszeitung "Osterreich". Aber: "Entschieden wird das erst zu Jahresende."

Auch Burgenlands VP-Obmann Franz Steindl wünscht sich eine Entscheidung für den "Spätherbst". Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll, der sich selbst als ÖVP-Konkurrenz für Amtsinhaber Heinz Fischer ins Spiel gebracht hatte, wäre für Steindl ein möglicher Kandidat. Der Niederösterreicher sei "für jede Position geeignet", so Steindl. (APA)