Ein Experiment von US-Forschern könnte Kokainsüchtigen einen neuen Weg eröffnen, um von der Droge loszukommen - sie entwickeln nämlich einen Impfstoff gegen die Sucht. Ersten Tests zufolge unterbindet das Präparat bei manchen Süchtigen den mit Glücksgefühlen verbundenen Rauschzustand nach dem Konsum von Kokain. Damit lasse auch der Drang nach, die Droge weiter zu konsumieren, heißt es in den "Archives of General Psychiatry".

Zu Testzwecken hat das Forschungsteam um Thomas Kosten vom Baylor College of Medicine in Houston (USA) 115 kokainsüchtigen Probanden den Impfstoff oder ein wirkstofffreies Placebo verabreicht. Das Präparat führt zur Bildung von Antikörpern im Blut, die sich an die Kokain-Moleküle heften und so den Weg der Droge ins Gehirn blockieren. Bei einer Minderheit der geimpften Probanden (38 Prozent) bildeten sich immerhin genug Antikörper, um den Rauschzustand zu blockieren. Jedoch waren regelmäßige Nachimpfungen nötig, um die Antikörper-Konzentration auf einem wirksamen Niveau zu halten. Auch blieben nicht alle Probanden im Studienzeitraum Kokain-abstinent.

Das Team hält den Ansatz für vielversprechend: "Vor 15 Jahren hätte niemand gedacht, dass sich Antikörper gegen derart kleine Moleküle wie Kokain bilden ließen", erläuterte Kosten. Weitere Untersuchungen sollen folgen. (red)