Washington / Oklahoma City - Wegen einer gescheiterten Hinrichtung mittels Todesspritze hat der Gouverneur des US-Staates Ohio, Ted Strickland, die nächsten zwei geplanten Hinrichtungen vorerst ausgesetzt. Die für Oktober und November anberaumten Exekutionen sollen verschoben werden.

Das Bundesgericht ordnete eine Überprüfung der Hinrichtungsmethoden von Ohio an, wo 2009 bisher vier Personen hingerichtet wurden. Man suche laut Strickland eine Alternative zur Giftspritze. Ein Fall Mitte September hatte dazu den Anstoß gegeben, bei dem zwei Stunden lang vergebens die Vene des Verurteilten gesucht worden war.
Entlassungen nach 15 Jahren

In Oklahoma sind nach fast 15 Jahren in der Todeszelle am Montag zwei Häftlinge wieder entlassen worden. Die Staatsanwaltschaft war zu dem Ergebnis gekommen, dass es nicht möglich sei, die beiden heute 35 und 36 Jahre alten Männer erneut wegen des Mordes an einer Jugendlichen im Jahr 1993 anzuklagen, teilte der Bezirksstaatsanwalt David Prater mit. Ein Bundesrichter hatte das Urteil 2006 für unrechtmäßig erklärt, weil ein Schlüsselzeuge als unglaubwürdig eingestuft wurde.

Beinahe zeitgleich ist bekanntgeworden, dass ein 43-Jähriger, der erst seit einem Monat nach zehn Jahren im Todestrakt in Texas wieder in Freiheit war, bei einem Verkehrsunfall gestorben ist. (red, DER STANDARD, Printausgabe, 7.10.2009)