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Der heute 75-jährige Charles Kao gilt als "Vater der Glasfaser".

Foto: REUTERS/Stringer

Hongkong - Der heute 75-jährige Charles Kao gilt als "Vater der Glasfaser". Der im November 1933 in Shanghai geborene Wissenschafter hatte schon früh erkannt, dass Bündel von dünnen Glasfasern gigantische Mengen digitalisierter Informationen übertragen können. In den 60er Jahren begann Kao in London als 30-Jähriger mit ersten Versuchen. 1965 machte Kao seinen Doktor als Elektroingenieur an der Universität von London und zeichnete bereits 1966 in einem Papier die entscheidenden Eigenschaften von Glasfaser auf.

Die heutige Kommunikation im Informationszeitalter würde ohne Glasfaser nicht existieren. Traditionelle Kupferkabel konnten nur wenige Telefongespräche gleichzeitig abwickeln - ein heutiges Glasfaserkabel kann 1,6 Milliarden Anrufe bewältigen. 1970 ging Kao von London, wo er am Standard Telecommunication Laboratories arbeitete, nach Hongkong, um an der chinesischen Universität der damaligen britischen Kronkolonie die Elektronik-Abteilung aufzubauen. Er lehrt bis heute in Hongkong. Kao ist dennoch kein chinesischer Staatsbürger, sondern Amerikaner und hält zusätzlich einen britischen Pass.

Alzheimer

 

Am Mittwoch berichtete die chinesische Nachrichtenagentur "China News", dass Kao an einer leichten Alzheimer-Demenz leide. Der Nobelpreisträger werde einen Teil seiner Prämie in ein Altersheim in Hongkong und ein Alzheimerforschungsinstitut in den USA investieren und mit seiner Frau im Dezember nach Stockholm für die Preiszeremonie fahren, zitiert "China News" die Ehefrau des Physikers.

Huang Meiyun sagte in einem Interview mit "China News" in Los Angeles, seit 2004 leide ihr Mann schon leicht an dieser Krankheit, und sein Vater habe auch diese Krankheit gehabt. Kao treibe regelmäßig Sport und führe ein geregeltes Leben, deshalb habe er nur leichte Symptome. Kao freue sich sehr über den Nobelpreis. (red/APA)