Wien - Das Kunsthistorische Museum (KHM) rückt den "Glanz des Hauses Habsburg" ab Dienstag mit der Ausstellung der "Medaillen der deutsch-römischen Kaiser und der Kaiser von Österreich 1500 bis 1918" ins Licht. Die Sonderschau im Saal III des Münzkabinetts umfasst 250 Medaillen, wobei sich die Auswahl auf die als Kaiser regierenden Habsburger reduziert.

Kurator Heinz Winter versammelt Prunkstücke von der Dedikationsmedaille der Stadt Nürnberg anlässlich der Kaiser-Wahl von Karl V. über die "Gnadenmedaille" von Maria Theresia bis zur Huldigungsmedaille der Stadt Wien zur Silbernen Hochzeit von Kaiser Franz Joseph. Auch die Prunkmedaille auf die Befreiung Wiens von der Türkischen Besetzung unter Leopold I. oder der Bau von Schloss Schönbrunn unter Joseph I. sind in der 16 Schaukästen umfassenden Ausstellung zu sehen.

Die Kooperation mit dem Berliner Bode-Museum, wo die Ausstellung bereits zu sehen war, brachte bereits im Vorjahr "Medaillenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen" nach Wien. Direktorin Sabine Haag freute sich über die Zusammenarbeit und die Tatsache, dass das Münzkabinett heuer bereits mit der zweiten Ausstellung aufwarten kann.

Geschichten jenseits der Geschichte

Zahlreiche Geschichten jenseits der Geschichte kennt Heinz Winter, der im Rahmen der Pressekonferenz durch die Ausstellung führte. So ist das KHM etwa im Besitz einer silbernen und einer bronzenen Gussmedaille, die anlässlich der lang erhofften Geburt von Erzherzog Leopold, dem bereits wenig später wieder verstorbenen Sohn von Kaiser Karl VI., angefertigt wurde. Die ursprünglich gewidmete Goldmedaille war allerdings genauso schwer wie der kaiserliche Prinz bei seiner Geburt.

Auf Befehl der Kaiserin in Hinblick auf die wirtschaftliche Lage wurde das wertvolle Stück jedoch "unter die Armen der Stadt Wien ausgetheilet", wie es in einem historischen Dokument heißt. Nicht zu Gesicht bekommen hat auch Karl V. seine Medaille: Er hatte sich inzwischen einen Bart wachsen lassen und glich nicht mehr der Darstellung auf seiner Dedikationsmedaille. (red/APA)