Die norwegische Telenor und die russische Alfa Group haben ihren jahrelangen Streit um den russischen Mobilfunkbetreiber VimpelCom beigelegt und planen nun, gemeinsam die Märkte in Zentral- und Südostasien zu erobern. Wie Telenor am Montag in einer Aussendung mitteilte, soll eine umgekrempelte VimpelCom zu annähernd gleichen Teilen den Norwegern und den Russen gehören und zunächst vor allem in Russland, der Ukraine und anderen GUS-Staaten sowie in Georgien, Vietnam, Laos und Kambodscha aktiv sein. Seit April 2009 sitzt Ex-Telekom-Austria-Chef Boris Nemsic im Chefsessel der russischen VimpelCom.

Hauptquartier in den Niederlanden

Die russische Alfa-Group-Tochter Altimo, die an Vimpelcom 44 Prozent hält, wirft der norwegischen Telefongesellschaft Telenor (einst Miteigentümer von One) vor, die Expansion in die Ukraine verzögert zu haben. Telenor ist mit 29,9 Prozent an der VimpelCom beteiligt, dem drittgrößten Mobilfunkanbieter Russlands.

VimpelCom Ltd. ist laut Aussendung bereits in Bermuda registriert und soll ihr Hauptquartier in den Niederlanden aufschlagen. Geplant ist die Notierung an der Börse in New York. Die Bildung des neuen Telekom-Riesen soll bis Mitte kommenden Jahres abgeschlossen sein. Laut Aussendung soll die neue VimpelCom zu einem "führenden Anbieter in Schwellenmärkten (emerging markets)" werden.

Unterstützung

Telenor und Alfa sollen an VimpelCom Ltd. jeweils rund 38 Prozent der Aktien erhalten und 35 beziehungsweise 43 Prozent der Stimmrechte erhalten. Basis für die Neubildung des Konzerns ist das Zusammengehen der bisherigen OJSC VimpelCom und dem ukrainischen Anbieter Kyivstar. Alfa agiert über seine Tochter Altimo.

Telenor-Chef Jon Fredrik Baksaas rief die anderen Aktionäre der bisherigen VimpelCom dazu auf, die Gründung des neuen internationalen Mobilfunkanbieters zu unterstützen und ihre Aktien gegen Anteile an der neuen VimpelCom einzutauschen. Altimo hat laut Eigenangaben über 160 Millionen Mobilfunkkunden in Russland und anderen GUS-Staaten, Telenor weltweit ebenso viele. (APA)